In der südböhmischen Gemeinde "Vezovata plane" wurde vor kurzem ein Informations- und Schulungszentrum für Solarenergie eröffnet. Dabei handelt es sich um das Ergebnis grenzüberschreitender Zusammenarbeit von tschechischen und österreichischen Umweltschutzgruppen.
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Gerade die Themen Umweltschutz und Energiegewinnung waren in den letzten Jahren eher ein Zankapfel in den tschechisch-österreichischen Beziehungen. Vor allem die Kontroversen rund um das südböhmische Kernkraftwerk Temelín hatten zu einigen diplomatischen Verstimmungen geführt.
Dass auf regionaler und NGO-Ebene auch ganz andere Regeln der Zusammenarbeit gelten können, das beweisen mehrere Umweltschutzgruppen zu beiden Seiten der Grenze. Im südböhmischen Vezovata plane entstand jetzt ein Informations- und Schulungszentrum für Solarenergie. Dort kann jeder Interessierte Wissenswertes über die Nutzung von umweltfreundlicher Energie erfahren: Etwa wie der Bereich rechtlich geregelt ist, oder um welche Förderungen man ansuchen kann.
Autarkie in Sachen Strom
Dana Kuchtova von der "Vereinigung südböhmischer Mütter", einer der beteiligten tschechischen Organisationen, erklärte im Sender "Radio Praha" die Hintergründe des Projekts: Die Gemeinde Vezovata plane wünsche ausdrücklich keinen Strom aus Temelín. Alle Aktivitäten würden darauf abzielen, dass man ohne Strom aus dem öffentlichen Netz auskommen könne.
Im Zuge der Eröffnung des Zentrums kam es auch zur Unterschrift unter einen Vertrag, durch den die genannte tschechische Gemeinde offizielles Mitglied des Internationalen Klimabündnisses wird.