Bei der Unterstützung Griechenlands müssten manche Länder möglicherweise mehr eigene Zinsen bei der Kreditaufnahme zahlen als die aktuell knapp fünf Prozent, die sie Griechenland in Rechnung stellen können. Deshalb soll ein Mechanismus gefunden werden, damit keinem Land zusätzliche Kosten entstehen.
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Im Folgenden eine Aufstellung, welche Länder wieviel zu dem 80-Milliarden-Hilfspaket beitragen und zu welchem Satz sie sich am Markt für drei Jahre Geld leihen können. Demnach müsste zurzeit nur Portugal einen Aufschlag zahlen.
Staatin Prozentin Mrd EuroAnleihen in vHDeutschland27,922,30,9Frankreich21,016,81,0Italien18,414,72,4Spanien12,29,83,2Niederlande5,94,70,9Belgien3,62,91,5Österreich2,92,31,5Portugal2,62,15,5Finnland1,91,51,2Irland1,61,34,0Slowakei1,00,82,2Slowenien0,50,44,7Luxemburg0,30,2k.A.Zypern0,20,2k.A.Malta0,10,11,8
(Für Slowenien beziehen sich die genannten 4,7 Prozent auf zweijährige Anleihen. Für Luxemburg und Zypern waren keine Daten erhältlich.)
Anteile, Beiträge und Zinssätze sind gerundet. Zinssätze für die einzelnen Länder auf Basis von Reuters-Daten mit Datum 6. Mai.
Der Zinssatz, den Griechenland zahlen muss, ist variabel. Er setzt sich zusammen aus dem 3-Monats-Euribor zuzüglich 3,0 Prozent Aufschlag zuzüglich 0,5 Prozent Gebühren. Der Euribor ist ein sich täglich verändernder Satz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Am 6. Mai lag der 3-Monats-Euribor bei knapp 0,7 Prozent. Auf dieser Basis müsste Griechenland damit derzeit etwa 4,2 Prozent Zinsen zahlen.