Zum Hauptinhalt springen

Griechische Sozialisten gewinnen Wahl

Von WZ Online

Europaarchiv

Aus den griechischen Parlamentswahl sind die bisher oppositionellen Sozialisten (PASOK) als klarer Sieger hervorgegangen. Der bisherige Premier Kostas Karamanlis hat Sozialistenchef Georgios Papandreou zum Wahlsieg gratuliert.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Sozialisten erhielten 43,94 Prozent (2007: 38,1) und damit rund 160 Mandate in dem 300 Sitze umfassenden Abgeordnetenhaus in Athen.

Die bisher regierende konservative Nea Dimokratia (ND) von Premier Kostas Karamanlis kam auf 33,49 Prozent (2007: 41,8) und 91 Sitze. Das ist das schlechteste Ergebnis seit der Gründung der Partei nach dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1974. Als Reaktion darauf erklärte Karamanlis seinen Rücktritt als Parteichef.

Die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) verfügt nun über die absolute Mehrheit von 158 Abgeordneten im 300-köpfigen Parlament in Athen.

Den Einzug ins Parlament schaffte auch die Kommunistische Partei (KKE); sie erhielt nach dem Auszählungsstand von Montagmorgen 7,5 Prozent (2007: 8,15) und damit 21 Sitze. Die nationalistisch-religiöse Völkische Orthodoxe Gesamtbewegung (LAOS) bekam 5,6 Prozent (2007: 3,8) und wird voraussichtlich 15 Abgeordnete stellen.

Zudem dürfte dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) (ehemalige Eurokommunisten und Linkssozialisten) mit 4,6 Prozent (2007: 5,0) und 13 Abgeordneten der Sprung ins Parlament gelingen.

Die Grünen schafften den Einzug in die Volksversammlung nicht.

Hintergrund

2007 hatte die Nea Demokratia die Wahlen äußerst knapp gewonnen. In der Wirtschaftskrise wollte Karamanlis ein Votum für harte Sparmaßnahmen erhalten. Allerdings ist das Vertrauen in seine Partei nach einer Reihe von Skandalen erschüttert.

Giorgos Papandreou ist seit 2004 - als Nachfolger des früheren Ministerpräsidenten Kostas Simitis - PASOK-Vorsitzender. Der in den USA ausgebildete Jurist und Soziologe hatte sich während seiner Amtszeit als Außenminister (1999-2004) unter anderem mit der sogenannten "Erdbebendiplomatie" einen Namen gemacht. Es gelang ihm damals, die damaligen Erzfeinde Türkei und Griechenland einander näher zu bringen. Seit 2006 ist Papandreou auch Präsident der Sozialistischen Internationale (SI).