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Großbritannien und Europa

Von Gerald Jatzek / WZ Online

Politik

Eine komplizierte Beziehung in Stichworten.


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1.-3. Juni 1955: Auf der Konferenz von Messina werden die entscheidenden Schritte zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gesetzt. Großbritannien lehnt die Teilnahme an der Konferenz ab.

9. August 1961: Großbritannien stellt den ersten Aufnahmeantrag an die Europäischen Gemeinschaften (EG).

14. Jänner 1963: Der französische Staatspräsidenten Charles de Gaulle spricht sich gegen einen Beitritt der Britten aus. Wörtlich sagt er, Großbritannien sei "insular, maritim, durch seinen Handel und seine Märkte den verschiedenartigsten und häufig weit auseinanderliegenden Ländern verbunden".

Ende Jänner 1963 werden die Beitrittsverhandlungen mit Dänemark, Großbritannien, Irland und Norwegen abgebrochen.

11. Mai 1967: Großbritannien stellt den zweiten Beitrittsantrag an die Europäischen Gemeinschaften (EG).

19. Dezember 1967: Frankreich legt ein Veto gegen den Beitritt Großbritanniens ein.

28. April 1969: Charles de Gaulle tritt als Präsident zurück. In der Folge nehmen die EG die Verhandlungen mit Dänemark, Großbritannien, Irland und Norwegen wieder auf.

17 Oktober 1972: Großbritannien verabschiedet den European Communities Act 1972 als rechtliche Basis für die britische Mitgliedschaft.

1. Jänner 1973: Großbritannien, Dänemark und Irland werden Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaften (EG) - der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom). (Norwegens Bevölkerung hat sich mit knapper Mehrheit gegen den EG-Beitritt ausgesprochen.)

1975: Bei Abstimmungen votieren das britischen Unterhaus mit 396 zu 170 und die Bevölkerung mit 67,2 Prozent Ja-Stimmen für den Verbleib in den Europäischen Gemeinschaften.

25./26. Juni 1984: Die britische Premierministerin Margaret Thatcher setzt im Europäischen Rat den sogenannten Briten-Rabatt durch. Das Land erhält einen Rabatt von rund zwei Drittel der Nettozahlungen. Diese müssen von den übrigen Mitgliedstaaten aufgebracht werden. Als Grund wird genannt, dass Großbritannien nur wenig von der Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaften profitiere.

23. Juni 2016: Bei einem Referendum über die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der EU stimmen knapp 52 Prozent für einen Austritt. Die Landesteile stimmen unterschiedlich ab: In England und Wales überwiegen die Stimmen für den Austritt, Schottland und Nordirland wollen in der EU bleiben.

29. März 2017: Großbritannien gibt den offiziellen Antrag auf Austritt auf Austritt aus der Europäischen Union ab.