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Was vor ein paar Wochen noch als bösartige Schwarzmalerei ausgelegt wurde, wird nun immer mehr zur traurigen Gewissheit: Einen Theatersommer, wie man ihn kennt, wird es heuer nicht geben. Jeden Tag trudeln jetzt weitere Absagen ein. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, wie das weitergehen soll. Drei Wochen ist es nun her, dass Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek gemeinsam mit Werner Kogler in einer denkwürdigen Pressekonferenz erklärt hat, was geht und was nicht. Die fast mehr Unklarheit hinterließ, also zuvor schon reichlich vorhanden war. Außer der dämmernden Einsicht, dass Kulturveranstaltungen die allerallerletzten sein werden, die wieder hochgefahren werden.
Seither hat sich da offiziell wenig getan. Wer sich weiter verwirren will, der lese die aktuelle, bis 30. Juni geltende Verordnung, in der das Betreten von Museen verboten ist, die aber bereits am 15. Mai öffnen dürfen. Wiener Kulturmanager und Kulturstadträtin Kaup-Hasler haben am Dienstag zumindest versucht, Szenarien für Indoor-Kulturveranstaltungen zu erarbeiten. Dass wir dabei bei Zeithorizont Herbst sind, versteht sich von selbst.
Ein Bühnentechniker hat am selben Tag einen grafischen Vergleich auf den sozialen Medien verbreitet, wie viel mehr Menschen in ein Flugzeug dürfen als in eine Kulturlocation. Das mag polemisch sein, zeigt aber, was passiert, wenn man zu lange damit wartet, eindeutige Botschaften zu vermitteln. Dann fühlen sich die Menschen allein gelassen.