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Großer Markt mit großen Chancen

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hat gestern bei einer Veranstaltung in Wien kräftig die Werbetrommel für Polen gerührt. "Der Trend in Polen zeigt nach oben", sagte Rudolf Thaler, Handelsdelegierter in Warschau. Er hoffe, dass sich mit der EU-Erweiterung die mentale und die tatsächliche Entfernung nach Polen verringern werde, denn bis zur südlichen Landesgrenze sei es von Österreich gar nicht so weit.


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Es zeigen sich Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung und ein Einschwenken auf einen Wachstumspfad in Polen, beschreibt Thaler die Entwicklung. Das Bruttoinlandsprodukt stieg 2003 um 3,5% und wurde vor allem durch die längere, robuste Exportentwicklung getragen. Rund 70% der polnischen Exporte gehen in die Europäische Union. Laut Eurostat stiegen die Exporte in die EU in den ersten acht Monaten des Vorjahr um 8%. Die Importe nahmen um 2% zu.

Eine wesentliche Grundlage für die starke Exportentwicklung sind die Auslandsinvestitionen, denn 52% der polnischen Exporte werden von Unternehmen mit Auslandskapital getätigt. Die ausländischen Investoren kommen vorwiegend aus Frankreich, den Niederlanden, den USA und Deutschland. Österreich kommt erst an 16. Stelle. Unternehmen, die nach Polen kommen, würden mehr und mehr auch ihre Zulieferer vor die Wahl stellen, sie nach Polen zu begleiten - oder eben nicht, erläutert Thaler. Absatzmöglichkeiten gebe es praktisch in allen Bereichen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man vor Ort präsent ist. Die österreichischen Unternehmer hätten sich mit ihren Auslandsaktiviäten bisher eher auf die Nachbarländer konzentriert. Im Zuge der EU-Erweiterung erwartet Thaler nun aber auch ein stärkeres Engagement in Polen. Die Exporte von Österreich nach Polen haben sich in den vergangenen Jahren mit dynamisch entwickelt. Exportiert werden vor allem Maschinen, Apparate, mechanische Geräte (23%), gefolgt von elektrischen Maschinen und Apparaten mit 12% und Papier und Pappe mit 9,8%. Impulse für das Wirtschaftswachtum soll es künftig auch durch den steigenden Privatkonsum geben. So erwartet Polen heuer ein Wirtschaftswachstum von 4,1% und nächstes Jahr 4,5%.