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Seit einigen Jahren wird im Rahmen des großen Automobilpreises vom ARBÖ auch ein Umweltpreis vergeben. Der Preisträger 2002 ist der VW-Konzern, der die Auszeichnung für ein 1-Liter-Auto einheimste. Vorstandsvorsitzender der VW-AG Dr. Bernd Pischetsrieder stellte in seiner Dankesrede das futuristisch anmutende Fahrzeug näher vor. Das 3,65 m lange, 1,25m breite und knapp 1 m hohe Auto wird von einem 299 ccm Einzylinder Dieselaggregat mit Pumpe-Düse-Technik angetrieben, der mit 8,5 PS den Zweisitzer bis auf 120 km/h bringt. Der cW-Wert liegt bei unglaublichen 0,159, das Gesamtgewicht beträgt 290 Kilo. Bei der Jungfernfahrt, die der geistige Vater des Autos, Dr. Ferdinand Piech, anlässlich seines Ausscheidens aus dem VW-Konzern von Wolfsburg zur Hauptversammlung nach Hamburg unternahm, lag der Verbrauch bei 0,89 Liter Diesel auf 100 km! Schon 1998 wurde der Preis an das Werk in Wolfsburg vergeben, damals für das 3-Liter-Auto.
Pischetsrieder rechnet für 2005 damit, ein serientaugliches 2-Liter-Auto auf den Markt zu bringen, obwohl "zwischen der veröffentlichten Meinung und dem tatsächlichen Kaufverhalten eine Diskrepanz besteht, die uns technologische Innovationen im ökologischen Sinn nicht gerade leichter macht". Das Modell, das bei der Preisverleihung in Vösendorf dem Publikum gezeigt wurde, wird so aber nie in Serie gehen, machte Pischetsrieder klar: "Aber dieses Auto ist ein Technologieträger. Technologisch wird sich künftig fast alles in dem einen oder anderen Auto von uns wieder finden." Der VW-Konzernchef forderte die Politik zum Handeln speziell gegen die Emission von Rußpartikeln aus den immer beliebter werdenden Dieselmotoren auf. Die großen Umweltpotenziale lägen hier weniger bei den Motoren als in synthetischen Kraftstoffen aus Erdgas und Biomasse. Statt der in Österreich viel kritisierten Normverbrauchsabgabe (NoVA), solle der Gesetzgeber vielleicht eine "NOSA", eine Abgabe auf Schwefel-Emissionen einheben, lautete ein allerdings auch für Pischetsrieder selbst "nicht ganz realistischer" Vorschlag.
Der diesjährige Große Österreichische Automobilpreis des ARBÖ ist am Dienstagabend dem neuen Mittelklassemodell Mazda6 verliehen worden. Auf Platz 2 landete die Mercedes E-Klasse, Bronze ging an den Toyota Corolla.