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Grün für die Betonwüste

Von Christina Böck

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Der Zeitpunkt ist natürlich ein denkbar klug gewählter. Just an dem Tag, an dem Klimaschutz-Superstar Greta Thunberg in Wien mit Arnold Schwarzenegger auftrat, um die Umwelt zu retten, kündigte die Stadt an, dass ein erkleckliches Sümmchen Geld in die Hand genommen wird, um Wien hübsch aufzuforsten. Für acht Millionen Euro sollen neue Bäume gepflanzt werden. Das ist mehr als löblich, ist doch so ein Baum nicht nur adrett anzusehen, sondern auch für die Gesundheit von Vorteil. Gerade im vielbeschworenen Klimawandel ist die Begrünung der Städte ein wichtiges Hilfsmittel gegen die heißen Sommer in der Betonwüste.

Gepflanzt werden sollen übrigens Platanen, Ulmen und Eschen. Letzteres überrascht freilich, sind doch die Eschen derzeit in Gefahr, einem fiesen Pilz zum Opfer zu fallen. Am Yppenplatz in Ottakring werden Platanen gesetzt - das wird (nicht nur) die Gastronomen freuen, denen vor einigen Jahren die schönen alten Linden mitten aus dem Gastgarten weggesäbelt wurden.

Es mag wie eine Luxus-Investition wirken, acht Millionen ließen sich sicher auch anderswo in Wien mit Gewinn einsetzen. Diese Bäume sind aber eine tatsächliche Investition in die Zukunft - also, gut, bei den Eschen wird sich das erst zeigen. Wenn man jetzt auch noch ein bisschen besser darauf achtet, dass Wiener, die in ihren Gärten Bäume fällen, auch wieder Ersatz pflanzen, wie es eigentlich vorgeschrieben wäre, dann könnten Greta Thunberg und Arnold Schwarzenegger wirklich stolz auf Wien sein.