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Grün-Weiß in Twin City unerwünscht

Von Christian Mayr

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Wie groß war wohl das Aufatmen bei Österreichs Rekordmeister, als am Donnerstagabend dieses Ergebnis eintrudelte? Slovan Bratislava besiegte in der Europa-League-Qualifikation Balzan FC aus Malta mit 3:1 und ist somit nach einem Gesamtscore von 4:3 kommenden Donnerstag nächster Gegner der Hütteldorfer. Womit sich die Grün-Weißen statt einer stundenlangen und teuren Anreise per Charterflieger (im heurigen Sommerflugchaos tatsächlich eine Herausforderung) bequem in den Bus setzen können, um die knapp 80 Kilometer in die slowakische Hauptstadt zu bewältigen. Doch zu Gast bei Freunden und unmittelbaren Nachbarn wird sich Rapid beim Europacup-Duell dann doch nicht fühlen können - denn aus der vielbeschworenen Twin City kam umgehend Unfreundliches. So teilten die slowakischen Behörden den Hütteldorfern mit, dass vor dem Match Ansammlungen von Rapid-Fans im Stadtzentrum ausdrücklich nicht geduldet und infolgedessen sogar "aufgelöst" würden. Alle grün-weißen Fans (rund 500 Tickets im Fansektor liegen bereit) müssten per Bus direkt ins Stadion Pasiensky gebracht und nach Spielende wieder zurück nach Wien chauffiert werden. Abgesehen davon, dass man sich fragen darf, wie denn in einem EU-Land ein womöglich friedlich durchs Michaelertor schlendernder Fantross "aufgelöst" würde, liefern uns die slowakischen Behörden einen eher merkwürdigen Grund für die Maßnahme: Slovans Fanszene gilt als gewaltbereit (was diese beim UI-Cup-Duell 2007 in Wien demonstrierten). Wenn man nun die Rapid-Fans, wahrlich keine Kinder von Traurigkeit, schützen möchte (auch vor Gegenangriffen), soll man das sagen - aber nicht den befreundeten Gast derart desavouieren. Oder war all das Brimborium um die beiden befreundeten Twin Cities nur Polit-Chimäre?