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Grüne: Bahn am Tiefpunkt

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

ÖBB wurden in letzten Jahren finanziell ausgehungert. | Wien. Die Grünen sehen den öffentlichen Verkehr am Tiefpunkt. Vor allem die ÖBB seien in den letzten Jahren finanziell ausgehungert worden, kritisiert Verkehrssprecherin Gabriele Moser. Als Bahnfahrerin leidet sie unter der schlechten Qualität.


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Durch die Teilung der ÖBB in zwei Infrastrukturgesellschaften (Betrieb und Bau AG) fehle es am nötigen Geld für ausstehende Sanierungsmaßnahmen beim Netz. Dies würden auch ÖBB-Mitarbeiter ihr gegenüber beklagen. So sei es mittlerweile gefordert, dass die für Reparaturarbeiten zuständige Betrieb AG bei der Bau AG um die Mittel ansuchen muss. Diese würden jedoch nicht immer bewilligt. Und die Folge sei ein schleichender Verfall des Netzes mit vielen "Langsamfahrstellen".

So können auf einer europäischen Hauptstrecke wie Wels-Passau statt den erlaubten 160 km pro Stunde nur noch 60 km pro Stunde gefahren werden. Permanente Verspätungen müssten die Fahrgäste in Kauf nehmen. Als "Kundenvertreibungsaktionen" bezeichnet Moser die Schließung der Bahnhofsklos und die Strafzuschläge von 60 Euro, sofern man in Selbstbedienungszügen ohne Fahrkarte angetroffen wird.

"Im gleichen Atemzug wurde der Führungsapparat der ÖBB durch die Teilung aufgebläht." Moser hat Belege dafür, dass die Übersiedlungen und Beraterkosten enorme Summen verschlingen, die jedoch für die Verbesserung der Leistungen ausgegeben werden sollten.

Die Grünen fordern daher, dass endlich der Kunde im Zentrum stehen soll. Denn nur eine flächendeckendes qualitätsvolles Angebot würde wieder mehr Fahrgäste anlocken.