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Irgendwie erinnert das Bild, das der SK Rapid Wien aktuell in der Öffentlichkeit abgibt, an eine muntere Schlägerei im Stile von Bud Spencer und Terence Hill. Wer hier jetzt die Guten oder die Bösen sind, lässt sich noch nicht mit Bestimmtheit sagen; auch ist die Frage, wer aus der Abfolge munterer Verbal-, Zeitungs- und Online-Attacken als Sieger - als Verlierer steht ja der Klub bereits fest - übrig bleiben wird, nicht geklärt. Da knallen, angefangen bei Ex-Sportboss Andreas Müller über Urgestein Hans Krankl bis hin zu den Ultras-Fans, verbal die Fäuste - und man weiß auch nicht so richtig, warum. Ging es zunächst noch um die mangelnde sportliche Leistung des derzeit in der Tabelle nur sechsplacierten Vereins, so hat sich der Streit zu einem Schaukampf auf mehreren Bühnen ausgeweitet, wobei nicht mehr allein die Personalpolitik oder das Verhältnis zu den Fans im Fokus zu stehen scheinen, sondern die Machtfrage und das Bestreben, einander zu beweisen, wie recht man doch hat(te).
Denn um das Sportliche und die Frage, wie Rapid die Saison durch einen Cup-Titel - am Mittwoch steigt das Halbfinale gegen den Lask (20.30 Uhr/ORFeins) - noch irgendwie retten und den Segen wiederherstellen kann, geht es in den Anwürfen nicht mehr. Und diese interessiert ehrlich gesagt auch in der Situation niemanden. Was Rapid braucht, sind Ruhe und Konzentration. Wenn schon die (Ex-)Funktionäre durch die Vernunft nicht dafür sorgen, so werden es die Spieler durch einen Sieg am Platz tun müssen. Klappt aber weder das eine noch das andere, wird am Ende niemand stehenbleiben. Ob man sich nun für Bud Spencer hält oder nicht.