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Grüne Lösungen notwendiger denn je

Von Werner Kogler

Gastkommentare
Werner Kogler ist stellvertretender Klubobmann der Grünen.

Wofür wir Grüne in Österreich und Europa weiter kämpfen werden - ein kleiner Auszug.


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Demokratie, Freiheit und Menschenwürde haben unser Land und Europa stark gemacht. Diese Werte schienen uns bis eben noch selbstverständlich. Nun erleben wir, wie diese massiv in Frage gestellt werden. Radikaler Nationalismus kehrt zurück. Die ökologische Krise spitzt sich zu. Viele Menschen sind auf der Flucht vor Kriegen und Hunger. Österreich geht es vergleichsweise gut. Aber damit es so bleibt, damit es auch für alle gilt, und damit es auch anderswo besser wird, müssen wir uns jetzt entscheiden: Gegen weitere Umweltzerstörung und für eine soziale und ökologische Modernisierung unserer Wirtschaft, die neue Arbeitsplätze schafft. Für Investitionen in unsere Infrastruktur und in nachhaltige Zukunftsprojekte. Gegen Hassprediger und Nationalismus und für ein Europa, das nach innen zusammenarbeitet und nach außen gemeinsam handelt.

Mit der Klimakrise stellt sich der Menschheit die Existenzfrage. Mit der Krise Europas und dem Rückfall in den Nationalismus stellt sich die Frage des Friedens. Durch die globale Ungleichheit stellt sich die Frage nach fairer Verteilung durch vernünftigen und gerechten Handel. Es sind große Fragen, aber sie sind nicht weit weg und betreffen auch unser Zusammenleben. Wir können so wirtschaften, dass wir die Grundlagen unseres Lebens auch für die kommenden Generationen erhalten. Eine Gesellschaft, in der alle am Wohlstand beteiligt sind und eine Chance bekommen, ist möglich. Wir können dazu beitragen, dass weltweit Fluchtursachen bekämpft werden und nicht die Flüchtenden. Globalisierung und Digitalisierung sind keine Naturgewalten, sondern können unser Leben verbessern, wenn wir die Regeln bestimmen.

Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen der Klimakrise spürt - und die letzte, die etwas dagegen tun kann. Deswegen braucht es die große sozial-ökologische Modernisierung: die Energiewende, abgasfreie Autos, eine Landwirtschaft ohne Gift, Gentechnik, Massentierhaltung und industrielle Monokulturen.

Multinationale Unternehmen müssen ihre Steuern hier zahlen und dürfen die Gesellschaft nicht länger um Milliarden prellen, um ihren Vorständen obszöne Gehälter und Abfindungen zu zahlen. Gerechtes Teilen des gesellschaftlichen Reichtums bedeutet auch, dass wir unsere öffentlichen Institutionen gut finanzieren können: Kindergärten, Schulen und Universitäten, Pflegeheime und Krankenhäuser, Straßenbahnen und Busse genauso wie schnelles Internet überall im Land. Wir sollten für eine Gesellschaft streiten, in der wir uns vor Terrorismus, rechtsextremer Gewalt und Kriminalität schützen, ohne dabei unsere Freiheiten aufzugeben.

All das erreichen wir nur in einem gestärkten Europa. Weil Europa unsere Heimat und unsere Zukunft ist, sollten wir es mit aller Kraft gegen alten Nationalismus und neuen Terrorismus verteidigen.

Auch wenn wir Grüne bei der Nationalratswahl, vor allem durch eigene Fehler, keine ausreichende Zustimmung erhalten haben, werde ich mich für grüne Ideen und Ziele weiter einsetzen. Österreich braucht starke Grüne. Deshalb arbeiten wir neben der Konsolidierung auch schon wieder mit Blick nach vorne, Wiedereinzug in den Nationalrat inklusive.