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Über das grandiose Wahlergebnis in Wien dürfen sich die Grünen freuen: Sie wurden mit 22,23 Prozent Zweite und überholten damit die ÖVP und Hans-Peter Martin.
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Wien ist anders. Dieser Spruch bestätigt sich auch bei der EU-Wahl. Nur 36 Prozent gingen zur Wahl. Die Grünen konnten ein fulminantes Ergebnis (plus 7,2 Prozentpunkte) einfahren und sich von Platz vier auf Platz zwei katapultieren. In Wien schafften sie es auch, Hans-Peter Martin (knapp 14 Prozent) zu überrunden.
Besonders erfreulich für die Grünen ist, dass sie in den Bezirken Neubau (ein Rekordergebnis von knapp 41 Prozent), Josefstadt, Alsergrund, Mariahilf und Wieden sogar die Mehrheit erreichen konnten.
Keinen Grund zum Feiern hat die Wiener ÖVP. Sie sackte, entgegen dem Bundesergebnis, bei dem die VP zulegte, auf Platz drei ab. Nur noch 18,96 Prozent wählten schwarz, 1999 waren es noch 20 Prozent. Obmann Alfred Finz will die Niederlage keineswegs auf sich sitzen lassen. Er rügte sofort die Bezirksräte, die nicht genug getan hätten: "Es war mehr drin." Der FPÖ bleibt auch in Wien nichts erspart, sie stürzt auf den vierten Platz (5,5 Prozent). Der massive Verlust von 16,4 Prozentpunkten schmerzt. Wiens FP-Chef Hans-Christian Strache will deshalb auf Bundesebene eine Personal- und Erneuerungsdebatte anzetteln. Die SPÖ erzielte in Wien 37,7 Prozent, plus 3,3 Prozentpunkte.