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Spitzenkandidatin Maria Vassilakou und Klubchef David Ellensohn präsentierten erste von drei Plakatwellen für den Wien-Wahlkampf.
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Wien. "Es ist so weit. Wir starten in den Wahlkampf", sprach die grüne Spitzenkandidatin Maria Vassilakou und zog an den Schnüren, um die ersten drei Plakate der Grünen zu enthüllen. Präsentiert wurden dabei die drei großen Themenbereiche der Partei: Verkehr, Bildung und Wohnen.
Um die Themen zu bewerben, werden ab Mittwoch 900 16-Bogen-Flächen, 1200 8-Bogen-Flächen und 550 sogenannte City Light Poster der Partei in Wien ausgehängt. Auch die Riesenfläche an der Linken Wienzeile beim Naschmarkt will die Partei weiterhin bespielen. Allerdings will man dort flexibel auf aktuelle Ereignisse reagieren.
Zwölf Kochabende, 100.000 Hausbesuche und dutzende Park- und Bädertouren hätten die Grünen absolviert, hieß es. Das Ergebnis der Gespräche soll nun auf den zahlreichen Plakaten abgebildet sein, erklärte die Vizebürgermeisterin. Die Kampagne unter dem Motto "Dein Wien kann mehr" sei "Sukkus aus tausenden Gesprächen" bei Hausbesuchen, sagte Vassilakou.
Mariahilfer Straßeund Öffis-Jahreskarte
"Unbequem, aber wirkt - Mahü neu, 365-Euro-Jahreskarte, Parkpickerl" steht auf dem ersten Plakat, das einzige, auf dem die Spitzenkandidatin abgebildet wurde. "In den vergangenen fünf Jahren wurde vor allem über eine Politikerin gesprochen - Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou. Weil in ihrem Ressort am meisten weitergegangen ist, auch wenn es nicht immer einfach war", kommentierte Klubchef David Ellensohn das Sujet.
"Sehr am Herzen" würde Vassilakou das Thema Bildung liegen. Sie zeigte auf das zweite Plakat. "Geld für Bildung statt für Bonzen. Wir fördern Kinder, keine Parteibücher", so der Slogan des Sujets, das an die Neos-Kampagne "G’scheite Kinder statt g’stopfte Politiker" erinnert. Zu sehen sind zwei Kinder.
Bildung sei ein zentraler Zukunftsbereich, sagte Vassilakou. Wiens Klassenzimmer würden mehr Geld für Bildung brauchen. Sie forderte zudem, dass Schulen frei entscheiden sollen, welche Unterrichtsmethoden sie unterrichten. Bekämpft werden müssten außerdem die Bürokratie des Stadtschulrats und das bestehende Proporzsystem. Es sei gängige Praxis, dass bei Leitungsfunktionen die Parteizugehörigkeit entscheidet, hieß es.
"Keine niederösterreichische oder syrische Wohnungspolitik"
Mit dem dritten Plakat "Bye, bye Miethai. Gegen Spekulanten, für leistbares Wohnen" soll der unter Druck gekommene Wohnungsmarkt thematisiert werden. Die Spitzenkandidatin forderte erneut ein Antispekulationspaket, eine Mietrechtsreform sowie leistbare Wohnungen. "Nicht genug, dass die Mietpreise konstant steigen und die Wohnungssuche immer schwieriger wird, gehen skrupellose Spekulanten auch noch gegen Mieter vor, um sie aus ihren Wohnungen zu ekeln", sagte sie. Um diesen Spekulanten zuvorzukommen, wollen die Grünen nun ein Frühwarnsystem für leer stehende Häuser schaffen.
Das derzeit viel diskutierte Thema Asyl spielt auf den grünen Plakaten keine Rolle. Zumindest nicht vordergründig, wie Ellensohn aufklärte. Das Thema Asyl sei in den Bereichen Wohnen und Bildung enthalten. "Wir machen keine niederösterreichische oder syrische Wohnungspolitik, sondern eine Politik für alle Wiener. Und jeder, der in der Stadt wohnt, ist ein Wiener." Und weiter: "Es kommen nun Menschen hinzu, die nicht aus den Bundesländern sind. Wien wächst, und das ist, neben allen Aufgaben, die dadurch entstehen, eine gute Nachricht."