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"Akzeptieren und respektieren Entscheidung der Bevölkerung". | 98,83 Prozent stimmten für Eigenstaatlichkeit. | UNO und EU sagen Südsudan Hilfe zu. | Khartum. Der Südsudan hat mit überwältigender Mehrheit für die staatliche Eigenständigkeit votiert. Nach dem am Montag in Khartum kundgemachten offiziellen Endergebnis stimmten 98,8 Prozent der knapp vier Millionen Teilnehmer in dem Selbstbestimmungs-Referendum vom Jänner für die Loslösung vom Sudan und die Schaffung eines eigenen Staates.
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Er soll das 193. Mitglied der Organisation der Vereinten Nationen werden. Die Teilung des Sudan wird nun für den 9. Juli erwartet.
Zentralregierung akzeptiert Entscheidung
Der Sudan erkennt die Unabhängigkeit seines südlichen Landesteils an. Dies teilte Staatspräsident Omar Hassan al-Bashir in Khartum mit. "Heute werden wir vor der gesamten Welt bekanntgeben, dass wir die Entscheidung der Bevölkerung des Südens akzeptieren und respektieren", sagte Bashir.
"Das Endergebnis des Referendums ist bekannt und es ist für die Sezession ausgegangen. Wir sind diesem Endergebnis verpflichtet", sagte Bashir.
Hilfe von UNO und EU
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat den Ausgang des Selbstbestimmungs-Referendums im Südsudan begrüßt und dem künftig unabhängigen Land die Hilfe der Vereinten Nationen zugesagt. Es sei ein großer Erfolg für den ganzen Sudan, dass die Volksabstimmung über eine Teilung des flächenmäßig größten Landes Afrikas friedlich verlaufen sei, erklärte er am Montag in New York.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat den Ausgang des Referendums als "historischen Moment" bezeichnet und dem Land Unterstützung aus Europa zugesichert. Trotz vieler Hindernisse sei es gelungen, eine rasche und glaubwürdige Abstimmung zu organisieren, erklärte sie am Montagabend in Brüssel. Die EU freue sich darauf, eine enge und langfristige Partnerschaft mit dem künftigen Staat Südsudan aufzubauen.
Die Abstimmung war der Schlusspunkt eines 2005 von der Zentralregierung in Khartum und südsudanesischen Rebellen unterzeichneten Friedensabkommens, das den mehr als zwanzigjährigen Bürgerkrieg zwischen dem christlich dominierten Süden und dem muslimisch geprägten Norden endgültig beenden soll. (APA/Reuters)
Dossier: Südsudan will unabhängig sein