Zum Hauptinhalt springen

Gruppensitzung mit Netz

Von Andreas Rauschal

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

In der zweiten Folge wurde das Thema Sex eingeführt, in der vierten hielt uns Thomas Stipsits als Saubartel am Schmäh, am vergangenen Dienstag schließlich trieb die Handlung ein Verwirrspiel mit dem Seher: In der Enge der zur Spielstätte erkorenen, als gutbürgerlich treffend umschriebenen Altbauwohnung herrschte das Diktat der Wirklichkeitsverschiebung. Ein Setting, das sich gut anließ, bis die Ordnung schnell wiederhergestellt war: Nur 11 bis 14 Minuten stehen der Web-Serie "Fauner Consulting" - wie berichtet - wöchentlich zur Verfügung, um in ihren Kosmos zu entführen.

Dabei erklärt das weitestgehend ohne Budget und auf Eigeninitiative von Hauptdarsteller Manuel Rubey und Regisseur und Drehbuchautor Georg Weissgram betriebene Projekt einmal mehr, dass ein gutes Rezept nur wenige Zutaten braucht. Immerhin lebt die Serie über Francois Fauner, der sich, selbst orientierungs- und mittellos, zum Lebensberater ausruft, von ihren sanft entrückten Großstadtcharakteren, denen die Zeit zum Nachdenken niemals davonläuft - was zu Dialogen führt, die den Blues der alten Wienerstadt mit dem nötigen (Galgen-)Humor aufbrechen. Den melancholischen Unterton gibt es nicht nur über die schöne Titelmusik von Bernhard Fleischmann dazu.

In einem Wiener Café soll die therapeutische Schlagseite des Unterfanges bereits in Gruppensitzungen ausgelebt werden. Ähnliches kennt man sonst nur vom Tatort im Kino - sehen wir ein gutes Zeichen darin!

Website "Fauner Consulting" mit Beiträgen