SPÖ-Spitzenkandidat Alfred Gusenbauer wählte in Begleitung seiner Lebensgefährtin Eva Steiner in seiner Heimatstadt - dem hochwassererprobten Ybbs an der Donau.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Während Wien im Nebel versunken war, war der roten, rund 5.700-Seelen-Stadt Ybbs Sonntag Vormittag strahlendster Sonnenschein vergönnt. Etwa um 10.40 Uhr erschien der gut gelaunte Kanzlerkandidat gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin vor seinem Wahllokal - der Hauptschule, wo seine Mutter Gertraud bereits eifrig als Wahlhelferin im Einsatz war. Wahllokal 3 war das Ziel: Mit der Frage "Wo kann ich mein geheimes Wahlrecht vornehmen?" bahnte sich Gusenbauer den Weg durch die zahlreich aus dem In- und Ausland erschienen Medienvertreter in die Wahlzelle und zur Urne.
Nach getaner Bürgerpflicht noch ein Hand-Shake für die WahlbeisitzerInnen, Glückwünsche für den Spitzenkandidaten seitens anwesender BürgerInnen und dann ging es - belagert von Fernsehkameras und Fotoapparaten - auf zum Spaziergang an der Donau und in die Altstadt. Das Hochwasser vom August hat deutliche Spuren hinterlassen - ob sich Gusenbauer selbst aus den Fluten des Wahlkampfes retten kann, war am Vormittag noch sehr ungewiss. Der Kanzlerkandidat zeigte sich aber optimistisch und stellte einmal mehr klar: "Die SPÖ-WählerInnen können sich darauf verlassen, dass wir uns an unser Programm auch am Tag nach der Wahl halten werden". Ein Seitenhieb auf die ÖVP durfte auch gestern nicht fehlen: Obmann Wolfgang Schüssels Umgangston gegenüber Deutschland sei für die "Beziehung der beiden Staaten nicht hilfreich".
Im Anschluss fuhr Gusenbauer nach Wien, wo noch ein Besuch einer Geburtstagsfeier einer Jugendfreundin auf dem Programm stand. Noch vor der ersten Hochrechnung um 17 Uhr wollte er in der Parteizentrale in der Wiener Löwelstraße eintreffen.
Wiens Bürgermeister Michael Häupl hatte es sich unterdessen gemeinsam mit Spitzenkandidat Wolfgang Petritsch, einigen JournalistInnen und ParteigenossInnen im "Kanzleramt" gemütlich gemacht. In dem Wiener Gasthaus nicht unweit des tatsächlichen Bundeskanzleramtes wurde Häupls Leibspeise Fiakergulasch aufgetischt.