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Gusenbauer: "Wir tanken Kraft, denn es geht um viel"

Von Ina Weber

Politik

"Wiener Zeitung" begleitete den SPÖ-Chef zum Gipfel. | Spital am Phyrn. "Diskutiert wird nicht, gegangen wird", gibt SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer die Marschrichtung vor. Kurz war sich die 30-köpfige Wandertruppe beim Rohrauer-Haus uneinig, wo es lang geht.


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Was am Samstag noch mit einer Radfahr-Runde im Burgenland begonnen hat, wird drei Tage später zum schweißtreibenden Wandererlebnis: Die 14-tägige Tour des SPÖ-Chefs durch Österreich sieht am Dienstag den Gipfel des Großen Phyrgas in Oberösterreich in 2244 Metern Höhe vor. Der schnelle Schritt des SPÖ-Chefs verwundert zunächst. "Das würde man ihm gar nicht zutrauen", meint eine Wegbegleiterin. Beim Wandertrupp dabei, sind die beiden Nationalratsabgeordneten Rudolf Parnigoni (SPÖ-Sicherheitssprecher) und Hermann Krist, der oberösterreichische Landesgeschäftsführer Reinhard Winterauer, der Steyrer Bürgermeister David Forstenlechner, Gusenbauers Lebensgefährtin Eva Steiner und Journalisten.

In der Kühle des Waldes wird noch geplaudert und gelacht. "Ich bin seit einem Jahr Mitglied der SPÖ", erzählt ein Gendarm und Wegbegleiter. "Davor war ich jahrzehntelang ÖVP-Gewerkschafter." Mit der Zwangspensionierung des Gendarmerie-Generals Oskar Strohmayer habe es ihm gereicht. Die Polizei-Reform unter Innenminister Ernst Strasser habe nur Machtkämpfe ausgelöst und niemand sei gefragt worden.

Mit Schweißperlen auf der Stirn setzt Gusenbauer schweigend einen Fuß vor den anderen. Selbst ein älteres Ehepaar, das den Weg der Truppe kreuzt, entlockt ihm kaum ein Wort. "Auf die Berg` muss man gehen, damit man die Prominenz trifft", freut sich die Frau. "Da machen wir doch gleich ein Foto", übernimmt Gusenbauers Lebensgefährtin die Initiative.

Mit dem Ruf "Berg frei" stürmen die roten Bergkameraden den Gipfel. Den angebotenen Schnaps lehnt Gusenbauer ab - genauso wie das Brot zum Schafkäse -, hat er sich doch vorgenommen ein paar Kilos abzunehmen. Mit Disziplin will der SPÖ-Chef fit für den Wahlkampf werden. "Wir tanken Kraft, denn es geht um viel", meint er. Das Wandern symbolisiere für ihn Einsatzbereitschaft. "Es sind alle eingeladen ein, Stück des Weges mitzugehen - vor und nach dem 1. Oktober."