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Ganz ist es sich dann doch nicht ausgegangen mit dem höchsten Sieg der Frauenfußball-Historie in Österreich; und auch der Weg zur WM 2023 in Australien und Neuseeland ist nicht leichter geworden. Doch mit dem 10:0-Schützenfest über Nordmazedonien zum Abschluss der Gruppenspiele in der Qualifikation haben Carina Wenninger und Co. nicht nur Selbstvertrauen für die anstehende Play-off-Aufgabe getankt, sondern auch in ihrem öffentlichen Auftreten.
Waren zuletzt schon Forderungen nach einer größeren Heimstätte als der Arena in Wiener Neustadt aufgekommen, erneuerten die Teamspielerinnen diese nach dem fulminenten Sieg gegen die Mazedonierinnen. "Es ist Zeit für etwas Größeres", meinte etwa Angreiferin Laura Feiersinger, auch Torfrau Manuela Zinsberger stellte unmissverständlich fest: "Für den Frauenfußball würde ich mir mehr wünschen."
Der ÖFB ist nun in der Pflicht, eines seiner - laut Eigenverpflichtung - zentralen Anliegen, nämlich den Frauenfußball mehr zu fördern, auch umzusetzen, die Spielerinnen haben in den vergangenen Jahren das Ihre dazu getan. Auf der anderen Seite wird freilich nicht jedes Spiel in einem größeren Stadion ausverkauft und ein halbleeres Stadion der Stimmung nicht zuträglich sein; man wird also Kosten und (nicht nur monetären) Nutzen sorgsam abwägen müssen. Ein Play-off-Heimspiel wäre aber durchaus geeignet dafür.
Denn dass die ÖFB-Frauen-Equipe durchaus in der Lage ist, Begeisterung zu entfachen, hat sie bewiesen. Und es darf als weiterer Schritt in die richtige Richtung gewertet werden, dass sie auch dann, wenn es darum geht, ihre Anliegen kundzutun, nunmehr laut auftritt. Auf dem Rasen tut sie dies ohnehin schon längst.