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Gut Ding braucht manchmal Weile

Von Christoph Rella

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Die Geduld, die der FC Köln mit Coach Peter Stöger aufbringt, ist bemerkenswert. Schließlich wäre ein Trainer, der in zwölf Spielen keinen Sieg und nur zwei Zähler geholt hat, unter gewöhnlichen Umständen längst Geschichte. Und dennoch halten die Manager an Stöger fest, wenngleich Köln-Boss Toni Schumacher nach der jüngsten Pleite am Sonntag gegen Mainz (0:1) festhielt, "dass bald Punkte geholt werden müssen". Wobei: Das hat es ja vor einigen Wochen auch schon geheißen.

Tatsächlich hat aber diese Geduld einen guten Grund: Erstens hat die Mannschaft zuletzt großes Pech gehabt und mehrere Spiele wegen Fehlentscheidungen der Referees verloren. Und zweitens hat man nicht vergessen, dass es Stöger gewesen war, der den Klub erst in die Bundesliga und dann in den Europacup geführt hatte. Was würde jetzt auch ein rascher Trainerwechsel bringen? Und vor allem: Wen soll man nehmen? Denn dass es nicht immer etwas nützen muss, einen im Moment glücklos agierenden Coach durch einen vermeintlichen Superstar zu ersetzen, hat hierzulande das Beispiel Damir Canadi gezeigt. Statt die Rapidler im Vorjahr aus ihrer Krise zu holen, riss er den erfolgreichen SCR Altach mit dem Wechsel gleich mit in die Tiefe.

Ein Szenario, das übrigens nach dem Abgang von Franco Foda auch Sturm Graz blühen könnte. Denn dass die Steirer ihren Kurs halten können, ist - vor allem nach dem jüngsten 0:5-Debakel gegen Salzburg - überhaupt nicht ausgemacht. Ebenso wenig, dass Foda im ÖFB reüssieren wird. So gesehen hätte man Marcel Koller vielleicht auch behalten können. So wie die Kölner Stöger jetzt.