Österreichs Banken expandieren kräftig in unseren künftigen EU-Nachbarstaaten. Der Großteil des Personals wird problemlos im jeweiligen Land rekrutiert, denn die Ausbildung für den Bankensektor und auch die Sprachkenntnisse sind sehr gut, berichten VertreterInnen der Bank Austria-Creditanstalt (BA-CA) Leasing, der Erste-Bank und der Raiffeisenzentralbank (RZB) im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".
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"Das Bildungsniveau ist hervorragend", meint etwa Helmut Horvath, Geschäftsführer der BA-CA Leasing.
"Beim Retail-Banking (Privatkundengeschäft) gibt es allerdings noch Aufholbedarf", erläutert Karin Svoboda von der Zentraleuropakoordination der Erste Bank. Dafür gebe es Schulungen vor Ort. Mit der Tochterbank Ceska sporitelna sei auch ein Austauschprogramme im Laufen: Mitarbeiter der Erste Bank können eine Zeitlang bei der Ceska sporitelna arbeiten und auch umgekehr, betont Svoboda, "weil auch die Erste Bank etwas von Zentral- und Osteuropa lernen kann". Die Managementebene wird bei den Auslands-Töchtern meist gemischt besetzt, also mit Expatriots (Mitarbeiter mit Dienstverhältnis in Österreich) und Patriots (also "Einheimischen" des jeweiligen Landes). Derzeit gebe es bei der Ersten 61 "Expats". Anfangs sei es schwierig gewesen, Leute für die Auslandseinsätze zu finden, doch das habe sich inzwischen gändert. Bei der Neuaufnahme von Personal werde nun grundsätzlich darauf geschaut, dass die Leute eine Ostsprache beherrschen, so Svoboda.
Ursula Muckenhuber von der Raiffeisen Zentralbank (stv. Bereichsleiterin Human Resources), hebt die Bereitschaft zur Mobilität hervor, die ihrer Erfahrung nach in Tschechien und Ungarn viel ausgeprägter sei als in Österreich. Generell sei es mitunter einfach leichter, qualifiziertes Personal zu finden als in Österreich.