Wien. Der Wetter-Umschwung hat auch die Stimmung im heimischen Tourismus deutlich aufgehellt: "Die Buchungen rauschen jetzt rein - die Stimmung ist gut", sagt der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich, Hans Schenner.
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"Ich glaube, dass der Juni ein gutes Ergebnis gebracht hat und auch im Juli und im August nichts fehlt." Es werde aber keine Steigerungen bei den Buchungszahlen geben, bestenfalls werde das Vorjahresergebnis gehalten.
Wegen der wochenlangen Regenfälle habe es im Mai Verlierer gegeben, verwies Schenner etwa auf Oberösterreich. Es gibt dort wenig Thermen und das Wetter sei auch dem Städtetourismus nicht gerade förderlich gewesen. Trotz des verregneten Starts will man in Oberösterreich heuer in der Sommersaison aber noch "an die Spitzenwerte der vergangenen Jahre anschließen", ist der Vorstand des Oberösterreich-Tourismus, Karl Pramendorfer, auch nach dem Kulturhauptstadtjahr 2009 optimistisch.
Die Preise für die Quartiere sind heuer laut Tourismusobmann Schenner "gut durchsetzbar", solange sie vernünftig sind. Das Buchungsaufkommen habe sich normalisiert. Verteuerungen um 2 bis 3 Prozent seien möglich, und das würden die Kunden auch akzeptierten.
Ein ähnliches Bild ergibt ein APA-Rundruf bei den Touristikern in den Bundesländern. In Salzburg kommen "gute Signale" für die beiden wichtigen Monate Juli und August, so der Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft, Leo Bauernberger. "Wenn das Wetter halbwegs mitspielt, erwarten wir eine solide Saison." Im Vorjahr hatte Salzburg das zweitbeste Ergebnis seit 15 Jahren erzielt.
"Die Stimmung ist gut, seriöse Prognosen werden aber immer schwieriger, weil die Buchungen immer später kommen", räumte die Sprecherin der Kärnten Werbung, Barbara Tschöscher, ein. Spätbuchungen seien immer ausgeprägter, die Aufenthaltsdauer nehme weiter ab und die Kostentransparenz der angebotenen Urlaubspakete werde immer entscheidender.
Auch in Niederösterreich ist der anhaltende Trend zur kurzfristigen Planung "stark zu spüren". Allgemein befindet sich die Auslastung dort in allen Regionen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. "Sehr gut" laufen den Angaben zufolge die Buchungen im Bereich des Gesundheitstourismus.
Zuversichtlich für die Sommersaison sind auch die Touristiker in Wien. Im Juli sorgt beispielsweise die Internationale Aidskonferenz für volle Betten. Viele Hoteliers rechnen sogar damit, dass sie das Juli-Ergebnis des Rekordjahres 2008 erreichen könnten.
Auch im Burgenland geht man derzeit für die kommenden Wochen von einem Plus gegenüber dem Vorjahr aus. "Sofern wir keine Schlechtwetterfront bekommen, ist die Lage zufriedenstellend", so Ulrike Tschach-Sauerzopf, Marketingzuständige beim Burgenland Tourismus.
Besser als im Vorjahr ist die Buchungslage rund um den Bodensee, in den anderen Regionen Vorarlbergs bewege man sich etwa auf Vorjahresniveau.