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Gute Aussichten für RZB-Ostengagement

Von Sissi Eigruber, Bratislava

Wirtschaft

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der slowenischen Tatra banka in der Hand der Raiffeisen Zentralbank (RZB) hat Herbert Stepic, Auslandschef der RZB, ein positives Szenario für das weitere Ostengagement der RZB gezeichnet.


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Auch nach dem Mehrheitsverkauf der Slovenska Sporitelna an die Erste Bank fürchtet er die Konkurrenz nicht: "Gar nichts wird passieren - wir werden unangefochten Marktanteile gewinnen", so Stepic am Mittwoch vor Journalisten in Bratislava.

Mit einer Bilanzsumme von 1,8 Mrd. Euro (vorläufige Zahlen) - das entspricht einem Wachstum von mehr als 30% - ist die Tatra banka nach der Slovenska Sporitelna und der Allgemeinen Kreditbank (Vseobecna Uverova Banka - VUB) Dritter am slowakischen Bankenmarkt. Während die Slovenska Sporitelna nur kurz vor der VUB liege, sei diese etwa doppelt so groß wie die Tatra banka, kommentierte Milan Vrskový, Chairman of the Supervisory Board der Tatra banka. Die Ende 1990 als erste private Bank der Slowakei gegründete Tatra banka verzeichnet einen Jahresüberschuss nach Steuern von 41,6 Mill. Euro und einen Return on Equity (ROE) von mehr als 27%. Das Filialnetz in der Slowakei wurde letztes Jahr um 19 auf 70 Filialen ausgebaut, der Mitarbeiterstand wurde um 29% auf 1.880 erhöht. Die Tatra banka ist - als erstes slowakisches Institut - mit einer Internetbank am Markt, die in den ersten acht Monaten ihres Bestehens 17.500 Netz-Kunden gewinnen konnte. In Bratislava ist das Internet-Kompetenz-Zentrum. Das hier entwickelte Know-how über Electronic Banking Produkte steht der gesamten RZB zur Verfügung.

Auch den zukünftigen Entwicklungen in der Slowakei blickt die RZB positiv entgegen: Das Wirtschaftswachstum sollte sich nach 2% im vergangenen Jahr auf 3,8% verbessern; beim privaten Konsum wird nach einem Rückgang um 4% im Jahr 2000 eine Steigerung um 2% bis 3% erwartet. Beim BIP pro Kopf liegt die Slowakei mit 9.400 Euro bei etwa 47% des EU-Durchschnitts.

Im gesamten zentral- und osteuropäischen Markt betreibt die RZB ein Netzwerk von mehr als 200 Bankstellen sowie 300 weitere Geschäftsstellen ihrer Konzerntöchter in Ungarn, Polen, der Slowakei, Tschechien, Bulgarien, Kroatien, Russland, Rumänien, der Ukraine und Bosnien-Herzegowina. Die Bilanzsumme 2000 der zehn RZB-Tochterbanken liegt bei rund 6,85 Mrd. Euro (94,2 Mrd. Schilling) und damit nach vorläufigen Zahlen um knapp 40% höher als zum Jahresanfang. Für den Herbst ist die Eröffnung einer Tochterbank in Belgrad geplant.

Laut Stepic sind noch weitere Expansionen am Ostmarkt geplant. Dazu gehöre auch eine neue Niederlassung in Bosnien-Herzegovina. Damit sei die RZB dann in allen Landesteilen von Bosnien-Herzegovina vertreten. Zusätzlich seien auch für Polen (Postbank) und Rumänien (Banka Agricola) sowie zwei andere Destinationen, die Stepic noch nicht bekannt geben wollte, Aktivitäten der RZB geplant.