Der Wunsch nach Schönheit und Jugend ist so alt wie die Menschheit. Doch während man früher auf Hausrezepte zurückgriff, hat sich daraus heute eine Industrie entwickelt, die 160 Mrd. Dollar pro Jahr umsetzt. Aber nicht nur Cremen und Tinkturen boomen, sondern auch die Chirurgie.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Schön zu sein hat viele Vorteile - sowohl im Berufsleben als auch im privaten Bereich, schreibt das US-Magazin "The Economist", und zitiert eine Studie des US-Wissenschafters David Buss, nach der die Attraktivität einer Frau immer noch an oberster Stelle der männlichen Wunschliste steht.
Schönheit bringt Geld
Die kosmetische Massenindustrie ist ein Kind des 20. Jahrhunderts. Analysten von Goldmann Sachs schätzen laut dem Magazin die Umsätze auf 24 Mrd. Dollar für Hautpflege, 18 Mrd. Dollar für Make-up, 38 Mrd. Dollar für Haarpflege und 15 Mrd. Dollar für Parfums. Die jährliche Wachstumsrate liegt bei 7%. Der Marktführer L'Oréal etwa verzeichnet seit 13 Jahren einen jährlichen Gewinnanstieg um 14%. Und während bisher die westlichen Industrieländer führend bei den Ausgaben für Kosmetika waren, entwickeln sich nun auch China, Russland und Südkorea zu wichtigen Märkten. Doch die Versprechungen der Firmen über die Wirksamkeit ihrer Produkte stoßen zunehmend auf Ungläubigkeit - nicht unverständlich angesichts der Tatsache, dass Kosmetikfirmen nur rund 3% ihrer Umsätze für die Forschung aufwenden, aber 25% für Werbung und Marketing. Der Wettbewerb wird daher zunehmend härter, und einige Unternehmen blieben dabei bereits auf der Strecke, u.a. Revlon.
Konkurrenz erwächst den Kosmetikfirmen durch die Schönheitschirurgie: Mit Brustkorrekturen, Fettabsaugungen u.ä. werden laut "Economist" jährlich rund 20 Mrd. Dollar verdient. Doch letztendlich ist das Geschäft mit der Schönheit - das Verkaufen von "Hoffnung in einem Tiegel", wie es Revlon-Gründer Charles Revson bezeichnete - so dauerhaft wie seine Effekte flüchtig sind.