Zum Hauptinhalt springen

Gute Kicker, gutes Nationalteam

Von Christoph Rella

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wie lässt sich treffend erklären, warum Österreichs Nationalteam aktuell einen so guten Lauf hat? Immerhin war die glückliche Mission EM-Qualifikation, die ÖFB-Teamchef Marcel Koller einst ausgerufen hatte, nicht gerade ausgemacht gewesen. Auch weil er als Coach, der seine Spieler nur ein paar Mal im Jahr wirklich sieht und trainiert, auf zahlreiche Faktoren und Indikatoren, die für die Schöpfung einer erfolgreichen Nationalmannschaft notwendig sind, gar keinen Einfluss nehmen konnte - wie zum Beispiel auf die Performance und die Spielpraxis seiner Kicker bei ihren Klubs.

Es ist doch so: Wer im täglichen Geschäft Spaß am Fußball hat und auch regelmäßig Erfolge verbucht, tut sich auch leichter, im Nationaldress seine Leistung zu bringen. Nehmen wir Marko Arnautovic zum Beispiel. Er hat sich seit seinem Wechsel von Werder Bremen nach Stoke City zum richtigen Star gemausert, der nicht nur seine Lausbübereien abgelegt hat, sondern nun auch im Team für Tore, Furore (und Schmäh) sorgt. Oder David Alaba, der am Mittwoch mit Bayern sein 50. Champions-League-Spiel bestreitet und praktisch bei jedem Spiel über die vollen 90 Minuten auf dem Rasen steht.

Die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen, ob das nun Christian Fuchs ist, der mit Leicester City in der Premeier League vor dem ganz großen Triumph steht oder Aleksandar Dragovic, der kürzlich mit Dynamo Kiew wieder Meister geworden ist. Es sind dies alle Siegertypen - und mit solchen siegt es sich leichter. Das weiß auch Koller. Sein Verdienst ist es, sie zu einem Team geformt zu haben. Ihre Hausaufgaben haben sie aber woanders gemacht.