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Seitdem die Klimakrise und nun das Coronavirus ausgebrochen ist, scheint im internationalen Sport kein Stein auf dem anderen zu bleiben. Als wären die zuletzt aufgrund von klimabedingten Stürmen (Sotschi, Garmisch) und Feuersbrünsten (Australian Open) wiederholt drohenden Absagen von Sport-Events nicht eh schon ärgerlich genug, bringt nun auch noch ein Erreger aus China den Kalender der Sportwelt ordentlich ins Wanken. Tatsächlich vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eine Veranstaltung mit Verweis auf die Epidemie gestrichen oder dies zumindest diskutiert wird. So lange es nur einzelne Events wie ein Reitturnier (Hongkong), einen Ski-Weltcup (Yanqing) oder den Grand-Prix (Shanghai) betrifft, geht es ja noch. Etwas anderes ist es freilich, wenn das weltweit größte Sportspektakel ins Visier gerät - die Olympischen Spiele im Juli und August in Japan.
So wie es aussieht, haben die Organisatoren in Nippon nämlich noch keine rechte Strategie, wie sie mit der Bedrohung, die nicht nur die Gesundheit von Millionen gefährden, sondern noch mehr Millionen (wohl eher Milliarden) kosten könnte, umgehen sollen. Klar ist: Eine Kontrolle sämtlicher Athleten, Betreuer und Fans mit Thermometern und Fragebögen, wie das am Donnerstag etwa die kanadischen Behörden im Vorfeld des Eiskunstlauf-Weltcups in Calgary gemacht haben, wird es nicht spielen. Ebenso wenig kann man sich eine Absage leisten.
Weshalb nur die Hoffnung bleibt, dass die Bedrohung "irgendwie abklingt", wie es der Leiter des Athletendorfes formulierte. Und dass die Taktik, Events wie die Technikbewerbe Ende Februar in Yuzawa Naeba nicht zu streichen, aufgeht. Fängt man damit an, könnten weitere Absagen folgen. Olympia inklusive. Gute Miene zum bösen Virus zu machen, ist jetzt Japans einzige Option. Man will nicht in seiner Haut stecken.