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Gute Nacht

Von Christina Mondolfo

Reflexionen
Die edle und elegante Bettwäsche passt wunderbar zum auffälligen Bett (Tuchlauben 17).
© Tuchlauben 17

Der Mensch verbringt rund ein Drittel seines Lebens schlafend im Bett. Und es ist ein überaus wichtiges Drittel: Hier regenerieren wir uns, verarbeiten das am Tag Erlebte, erfahren emotionale Nähe und Sexualität. Doch die Zahl derer, die über schlechten Schlaf klagen, nimmt zu.


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Regelmäßiger und guter Schlaf gehört zu den Dingen, die sich Herr und Frau Österreicher dringend wünschen. Doch zumindest jeder Vierte leidet unter Schlafstörungen, das bedeutet, dass man seit mindestens einem Monat zumindest dreimal in der Woche keine erholsame Nachtruhe findet, weil man mehr als 40 Minuten zum Einschlafen braucht, nicht durchschläft, schnarcht oder unter "rastlosen Beinen" ("restless legs") leidet. Oder - wie neueste Untersuchungen ergeben haben - wegen des Partners nicht richtig schlafen kann.

Lebenserhaltend.Im Schlaf wird unser gesamter Körper general- überholt, neue Energiereserven werden gebildet. Gifte und Schlacken werden abgebaut und unser Gehirn verarbeitet die Eindrücke und Gedanken des Tages mittels Träumen, um die Psyche zu entlasten. Kann all das aufgrund schlechten Schlafes nicht stattfinden, bekommen wir die Konsequenzen postwendend zu spüren: Wir sind den ganzen Tag müde, leicht reizbar, wir werden leichter depressiv, können uns nicht konzentrieren und scheitern oft an kleinsten Anforderungen. Die Auswirkungen einer permanent gestörten Nachtruhe können sogar tödlich sein: Der "Sekundenschlaf" ist für viele tödliche Autounfälle verantwortlich, permanenter Schlafentzug hat ebenfalls letale Folgen.

Professionelle Hilfe. Schlafstörungen scheinen für die meisten Betroffenen jedoch keine unmittelbare Gefahrenquelle darzustellen, denn nur ein Drittel sucht ärztliche Hilfe. Dabei kann man heute in den Schlafambulanzen mit Schlaflabor genau untersuchen, welche Ursachen für die Schlafstörungen verantwortlich sein können und eine entsprechende Behandlung beginnen.

30 Prozent aller Schlafstörungen haben körperliche Ursachen. Spitzenreiter ist die Schlafapnoe, wenn also die Atmung, verbunden mit Schnarchen, für längere Zeit aussetzt. Der Sauerstoffabfall weckt den Patienten auf. Die Leidtragenden sind vor allem Männer mit Übergewicht - und ihre Frauen. Denn mancher Schnarcher erreicht 88 Dezibel, was der Lautstärke eines Lkw direkt neben dem Ohr entspricht. Gewichtsabnahme, weniger Alkohol und/oder operative Eingriffe im Rachen sind die häufigsten Waffen gegen die Säge der Gesundheit und der Liebe.

70 Prozent der Ratsuchenden können wegen psychischer Probleme schlecht schlafen. Die meisten von ihnen wälzen sich deshalb unruhig im Bett herum, weil eine dramatische Lebenssituation die sogenannte "Belastungsreaktion" in ihnen auslöst: Angst um den Arbeitsplatz, der Tod eines geliebten Menschen, Scheidung, die Geburt des ersten Kindes oder ungelöste Konflikte können uns um den wohlverdienten Schlaf bringen.

Häufige Ursache von Schlaflosigkeit (Insomnia) sind Depressionen. Viele Patienten glauben, dass sie deshalb so niedergeschlagen und antriebsarm sind, weil sie schon so lange nicht mehr durchschlafen konnten. Doch vielfach stellt sich heraus, dass nicht die Schlaflosigkeit die depressive Verstimmung verursacht, sondern eine Depression das Durchschlafen erschwert.

Allein oder zu zweit? Eine neue Studie hat sich nun auch mit der Bedeutung des Schlafens alleine oder zu zweit beschäftigt. Die Autoren Gerhard Klösch, John Dittami und Josef Zeitlhofer kommen dabei zu dem Ergebnis, dass es heutzutage in vielen Fällen wohl besser wäre, getrennte Schlafzimmer zu haben. Sie haben auch das Schlafverhalten in verschiedenen Kulturen untersucht und sich mit den unterschiedlichen Schlaftypen (etwa Morgen- oder Abendmensch) beschäftigt. Die Ergebnisse sind zwar nicht immer besonders neu oder spektakulär, interessant ist der Streifzug durch die Geschichte des Schlafes aber allemal (siehe dazu den Buchtipp).

Die richtige Unterlage. Sieht man jetzt einmal von genetischen oder kulturellen Faktoren ab, so hat jeder die Möglichkeit, sich seinen Schlafplatz so angenehm und anatomisch richtig wie möglich zu gestalten, um die wichtigen Tiefschlafphasen nicht zu verpassen. Dazu bedarf es eines ergonomischen Schlafsystems, das die oftmaligen Schlafstellungsänderungen optimal ausgleicht. Punktelastische Federeinsätze sorgen dafür, dass an strategisch wichtigen Stellen wie Schulter- oder Beckenbereich auf Druck nachgegeben wird. Auch die Matratze (aus Latex, Kaltschaum oder mit Federkern) muss auf die persönlichen Schlafbedürfnisse und -vorlieben abgestimmt sein. Entsprechende Pölster und Decken sowie Bettwäsche sollten ebenfalls speziell auf den Benutzer abgestimmt sein. Und damit sollte einem entspann

ten Ausflug in Morpheus´ Arme nichts mehr im Wege stehen . . .