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Da ist was Wahres dran. Dem WAC ist der Aufstieg in die oberste Bundesliga eher passiert, als er geplant gewesen wäre, erklärten die Klubverantwortlichen vor der Saison. Für den Verein ist das gut - es könnte sich aber noch als gefährlich erweisen. Tatsächlich war es immer schon der Wunsch von Präsident Dietmar Riegler, "in den Profifußball zu kommen". Und das hat er bravourös geschafft. Vor allem weil die Mentalität stimmt, wie auch Trainer Nenad Bjelica meint. Immerhin deklassierte die Kärntner Elf zuletzt die Wiener Austria mit 4:0 und liegt damit aktuell auf Platz fünf der Tabelle - nur einen Punkt hinter Sturm und Rapid. Was bereits so manchen WAC-Fan vom Europacup und entsprechenden internationalen Partien im Land träumen lässt.
Dass den Wolfsbergern, die erst die erste Saison ganz oben mitspielen, ein solches Abenteuer - ob nun passiert oder geplant - guttun würde, ist allerdings zu bezweifeln. Nicht, weil sie nicht sportlich bestehen könnten. Es ist schlichtweg das Umfeld, es sind die Strukturen, die von einem Engagement im Europacup noch abraten lassen. Denn anstatt sich auf die Spiele konzentrieren zu können, müsste der Verein Geld in die Hand nehmen und einiges umbauen - sprich, sich mit sich selbst beschäftigen. Die nach wie vor fehlende Rasenheizung, wegen der mehrere Ligaspiele verschoben werden mussten, ist da das kleinste Problem.
Vielleicht wäre es vernünftiger, zunächst die Hausaufgaben zu machen und erst dann nach Höherem zu streben? Soll heißen: Bundesliga und Samsung-Cup so gut wie möglich abschließen, Spielkader auffrischen, Kapazitäten erhöhen und die Infrastruktur verbessern.
Und dann können wir über den Europacup reden. Alles andere würde bedeuten, Potenzial unnötig zu verheizen. Der RZ Pellets WAC sollte das wissen.