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Der Wiener Aktienmarkt ist in der ersten Septemberwoche auf ein Fünf-Jahres-Hoch gestiegen. Höchst erfreulich ist dabei, dass der Aufschwung von hohen Umsätzen getragen war. Die Wiener Börse profitierte auch vom positiven internationalen Umfeld.
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Praktisch alle wichtigen Aktienmärkte kletterten - getragen von einem Konjunkturoptimismus - auf neue Jahreshöchststände. In Wien war der Anstieg zwar nicht so stark wie an den meisten anderen Börsen, das Kursniveau erreichte aber hierzulande trotzdem ein seit August 1998 nicht mehr gesehenes Niveau.
Der Wiener Leitindex ATX kletterte am Donnerstag kurzzeitig bis auf 1.377,88 Zähler, konnte dieses Niveau aber nicht ganz halten. Ein noch stärkerer Anstieg wurde durch den Rückgang des Indexschwergewichts Telekom Austria verhindert. Positiv ausgewirkt haben sich hingegen BA-CA und Erste Bank, die auch von der starken Nachfrage nach Finanztiteln in Europa profitierten, denn beide Aktien sind auch im MSCI Index enthalten. Der Aufschwung in der Berichtswoche erfolgte bei deutlich höheren Umsätzen. So lag der durchschnittliche Tagesumsatz mit rund 120 Mill. Euro um knapp zwei Drittel über dem Jahresdurchschnitt (73 Mill. Euro). Die höchsten Umsätze verzeichneten die vier Indexschwergewichte, Erste Bank, BA-CA, Telekom Austria und OMV.
Der Leitindex ATX beendete die vergangene Woche mit genau 1.369 Zählern, was im Wochenabstand ein Plus von 1,34% bedeutet. Der WBI als Messgröße für den Gesamtmarkt stieg um 1,32% auf 558,84 Punkte. Seit Jahresbeginn erreichte Wien bereits ein Plus von 19% und braucht damit einen Vergleich mit internationalen Aktienmärkten nicht zu scheuen.
Im prime market der Wiener Börse verzeichneten Head einen Kursanstieg von 15%, die Aktie war aber zuvor schon bei plus 20% gelegen. Auch BETandWIN.com gaben nach dem neuen Jahreshoch von 11 Euro wieder etwas nach, blieben aber noch deutlich im Plus mit 7,5%. Seit Jahresbeginn zog die Aktie bereits um 262% an. BA-CA schaffte den Sprung über den Emissionspreis von 29 Euro, konnte aber das Hoch von 30,15 Euro
nicht halten. Im Wochenabstand schaffte die Aktie aber dennoch einen Anstieg um 6,7%.
Deutlich fester notierten auch BWT (plus 6,9%), Topcall (plus 6,8%), Andritz (plus 6,1%), Wolford (plus 5,7%) und Erste Bank (plus 5,1%). Letztere erzielten am 3. September mit 89,50 Euro ein neues historisches Hoch, woraufhin naturgemäß Gewinne mitgenommen wurden.
UBS Investment Research hat in der jüngsten Analyse die Empfehlung für die Aktien der Erste Bank von "neutral" auf "buy" und das Kursziel von 75 Euro auf 105 Euro angehoben.
Freundlich zeigten sich auch RHI, AvW Stamm sowie S&T. Überraschend schwach war in der vergangenen Woche UIAG mit einem Minus von 9,3%. Wenig Fantasie bietet derzeit die Aktie der Telekom Austria, die um 1,9% zurückging. Dieser Tage hat JP Morgan die Empfehlung für den österreichischen Telekom-Marktführer von "overweight" auf "neutral" gesenkt. OMV korrigierten ebenfalls um 1,9% und Mayr-Melnhof um 1,7%.
Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen gehandelten Papieren gab es nur Kursanstiege. Am stärksten zulegen konnten SW Umwelttechnik mit einem Plus von 9,3%, womit die Aktie erstmals seit langem über dem Jahresschluss 2002 notierte. Kursanstiege erzielten auch Lenzing (plus 2,9%), bauMax (plus 2,1%) und die Vorzugsaktien der Wiener Städtischen (plus 1,1%).
Bei den im gleichen Marktsegment zu Einheitskursen gehandelten Aktien kletterten CLC zwar um 84%, notieren damit aber immer noch um fast 18% unter dem Jahresschluss 2002.
Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"