Die Austria Tabak AG konnte im ersten Halbjahr 1999 ihren Umsatz und Betriebserfolg erhöhen. Durch die Fusionen im deutschen und ungarischen Großhandel sowie den Erwerb des Zigarettengeschäfts von | Swedish Match seien die Weichen für "eine substanzielle Ausweitung von Umsatz und betrieblichem Ertrag" gestellt, heißt es in einer Mitteilung an die Aktionäre. Für das Gesamtjahr 1999 wird ein | operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet.
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"Durchaus zufrieden" mit den Ergebnissen ihrer Halbjahresbilanz zeigten sich die AT-Vorstandsdirektoren Heinz Schiendl und Jörg Schram am Freitag vor Journalisten. Zwar werde der Jahresüberschuss
durch den Wegfall von Sondereffekten gegenüber dem außerordentlich hohen Ergebnis 1998 deutlich zurückgehen, dennoch soll eine "attraktive Dividende" an die Aktionäre ausgeschüttet werden. AT peilt
eine jährliche Dividendensteigerung von 5-7% an.
Der Zigarettenabsatz aus eigener Produktion erhöhte sich im Halbjahresvergleich um 4,7% auf insgesamt 11,6 Mrd. Stück. Davon wurden 6,9 Mrd. Stück in Österreich und 4,7 Mrd. Stück im Ausland
abgesetzt, was eine Exportsteigerung von 10,7% bedeutet. Insgesamt wurden in Österreich 7,5 Mrd. Stück abgesetzt, davon 56% Eigenmarken, 36% Lizenz-und 8% Importmarken. Erfolgreichste Eigenmarken
waren "Memphis" und "Milde Sorte", die gemeinsam einen Inlandsmarktanteil von 40% erreichen. Auch die neu eingeführte Marke "Milde Arome" habe einen guten Einstiegserfolg gebracht, obwohl es für
endgültige Aussagen noch etwas zu früh sei.
Beide Geschäftsfelder · Tabakindustrie und Großhandel · hätten sich positiv entwickelt: So kletterte der Umsatz in der Division Tabakindustrie inklusive Tabaksteuer um 4,7% auf 4,8 Mrd. Schilling,
ohne Steuer stieg er sogar um 6,3%. Der Betriebserfolg (EBIT) kletterte um 17,5% auf 569 Mill. Schilling.
Ein vergleichsweise höheres Umsatzplus bei geringeren Ergebniszuwächsen erzielte der Tabakkonzern in der Division Großhandel: Der Umsatz inkl. Tabaksteuer stieg um 9,1% auf 34,1 Mrd. Schilling, das
EBIT verzeichnete einen Zuwachs von 7,5% auf 405 Mill. Schilling.
Das Vorstandsduo hofft nicht zuletzt auch durch die Präsentation der Halbjahresbilanz auf einen Kursanstieg. Die Aktie sei erheblich unterbewertet. Schiendl: "Ich würde glauben, dass es guten Grund
gibt zu kaufen." Das Wertpapier des Tabakkonzerns hatte in den letzten Tagen um einige Prozentpunkte nachgegeben.
Die Aktienwerte europäischer Tabak-Konzerne sollten von der geschwächten Position der amerikanischen profitieren, meinte Schiendl in Beantwortung einer Journalistenfrage. Anders als in den USA werden
in Europa Klagen gegen die Tabakindustrie nicht von Erfolg gekrönt sein: "Jene Dummheiten, die in Amerika gang und gäbe sind, sind in Europa undenkbar," sind die Direktoren überzeugt.