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Guter Hansi, schlechte Welt

Von Andreas Rauschal

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Der Hansi ist immer der Hansi. Egal, ob bei der Starnacht im Montafon, in der ORF-Sport-Redaktion, bei der Fanwanderung in Kitzbühel, ob beim Schauspiel-Einsatz im Hauptabend oder "in echt": Ein Mann und sein perl-, nein, edelweißes Lächeln kämpfen für das Gute auf Erden. Sie entdecken dabei aber auch, dass der Rest der Welt, sprich der Bürgermeister und seine Gefolgsleute im Ort, diesbezüglich anders konstituiert sind. Sie sind böse und schlecht. Und sie wollen am Ende stets nur das eine: deinen Hof, in Ewigkeit, Amen.


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Am Mittwoch ging es für Hansi Hinterseer also um eine "Heimkehr mit Hindernissen". Als Wahlaustralier und Witwer im Dienst kehrte er ins Tiroler Hinterland zurück, wo sein Vater mit Grant und die Frauen mit empfänglichem Blick auf ihn reagierten. "Der Hansi!" - er hatte für alle die richtige Anrede parat. Als Mann seines Kalibers ist ihm die eine Bauernregel besonders vertraut: "Wie du den Berg anschreist, so schreit er zurück."

Vor diesem Hintergrund begegnete Hansi Freund und Feind mit einem gütigen Lächeln. Die Guten dankten es ihm. Die Bösen wurden milde. Der Berg antwortete: "Des kriag ma scho hin!" Hansi gab den Pferdeflüsterer, brachte als Tierarzt ein Kälbchen zur Welt, rettete Menschenleben und eroberte eine Frau, ohne sie auch nur einmal berührt zu haben. Die unbefleckte Welt des neuen Heimatfilms zeigt sich weniger anzüglich als einst bei Alois Brummer und Konstantin Wecker. Wenn bei Hansi Hinterseer eine Lederhose getragen wird, dann juckt nichts in ihren Tiefen. Am Ende waren alle Freunde und Hansi wieder Tiroler. Seine Mutter, das Dorf und der Berg, sie seufzten erleichtert.