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Entsetzen. Fassungslosigkeit. Und vor allem Hilflosigkeit. Das waren die Reaktionen im österreichischen Fußball, nachdem nun Stück für Stück immer mehr schmutzige Details des (mutmaßlichen) Manipulationsskandals - wetten, dass das noch nicht alles war? - aus dem Dunkel der Kriminalität ans Licht gekommen sind. Doch am erschreckendsten ist dabei, dass den tatsächlich Geschädigten kaum mehr übrig bleibt als abzuwarten und (Baldrian-)Tee zu trinken. Denn so erdrückend die Indizien auch sein mögen, bei allen bekannt gewordenen Spielen handelt es sich immer noch um Verdachtsfälle, die ordentlich und nicht in Husch-Pfusch-Verfahren aufgearbeitet werden müssen. So lange dies dauert, also erfahrungsgemäß sehr lange, sind der Liga die Hände gebunden. Und selbst wenn nach Jahren eine lückenlose Aufklärung gelingen sollte, ist der Handlungsspielraum begrenzt. Tabellen können - vielleicht - nachträglich korrigiert, Prämien eingezogen werden. Der Schaden wird dann aber bereits unwiderruflich angerichtet sein, nicht nur imagemäßig, sondern auch monetär. Dem Fußball laufen ohnehin schon Zuschauer wie Sponsoren davon. Um die Glaubwürdigkeit wieder herzustellen, ist guter Rat teuer. Im wahrsten Sinne des Wortes.