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Haben Frauen nichts zu lachen?

Von Christina Böck

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Was haben Charlie Chaplin, Buster Keaton, Louis de Funès und alle Marx Brothers gemeinsam? Sie sind lustig. Und was noch? Sie sind keine Frauen. Glaubt man dem amerikanischen Essayisten Christopher Hitchens, dann schließt das eine das andere sowieso aus. In einem nicht ganz ironischen Artikel hat er vor ein paar Jahren postuliert, warum er meint, dass Frauen nicht lustig sind. Weibliche Kulturpessimisten nicken dazu oftmals resignierend. Dabei hat sich gerade in den USA seit einigen Jahren eine neue Generation an Komikerinnen etabliert. Als Gallionsfigur gilt die fabelhafte Tina Fey, die aus der Humor-Talentschmiede "Saturday Night Live" stammt und mit der Comedy-Serie "30 Rock" eine der lustigsten Errungenschaften des jüngeren Farbfernsehens erfunden hat. Und jetzt gibt es wieder einen neuen Star: Kristen Wiig, die mit der Komödie "Brautalarm" einen Überraschungserfolg gelandet hat, war früher übrigens auch bei "Saturday Night Live".

Man möchte hoffen, dass es sich nicht nur um einen kurzlebigen Trend handelt. Aber die Entwicklung ist immerhin schon mehr, als sich hierzulande in der Sache tut. Das Komödiantentum ist offenbar nicht so erstrebenswert für Schauspielerinnen wie das ernste Fach. Vor allem das Kabarett ist nach wie vor zu großen Teilen in Männerhand. Schade, Liesl Karlstadts Erbschaft könnte man sich immer noch relativ konkurrenzlos abholen.