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MasterCard hat ein Problem: Über ein Sicherheitsleck im Netzwerk der Abrechnungsfirma CardSystems Solutions gelang es Hackern in den USA die Daten von möglicherweise Millionen Kreditkartennutzern zu entwenden. Das Kreditkartenunternehmen sieht sich jetzt aber nicht nur mit heftiger Kritik konfrontiert, auch die ersten Betrugsfälle tauchen bereits auf.
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In Japan meldete die Kreditkartentochter der viertgrößten japanische Geschäftsbank UFJ Holdings am Montag, dass einige ihrer Kunden Opfer des Datendiebstahls wurden. "Wir bestätigen, dass illegale Transaktionen ausgeführt wurden", teilte UFJ Card Co. in Tokio mit. Angaben über das Ausmaß des Schadens und die Zahl der betroffenen Kunden machte das Unternehmen zunächst nicht. Ein Sprecher erklärte lediglich, den Betroffenen würden die illegalen Belastungen ihrer Konten nicht in Rechnung gestellt.
MasterCard hatte am Freitag mitgeteilt, dass sich ein "nicht berechtigtes Individuum" über eine Lücke im Sicherheitssystem der in Arizona ansässigen Abrechnungsfirma Zugang zu den sensiblen Daten verschafft hatte. Bis zu 40 Millionen Besitzer unterschiedlichster Kreditkarten sind dadurch potentielle Opfer von Betrügern geworden. MasterCard selbst ging ursprünglich davon aus, dass 14 Millionen eigene Kunden durch den Datendiebstahl betroffen sind. Am Samstag schränkte das Unternehmen das Risiko allerdings auf 68.000 Kartenbesitzer ein.
Die Lücke im Sicherheitssystem von CardSystems Solutions ist inzwischen geschlossen. Die Angreifer hatten sich über die Schwachstelle mit einem virusartigen Script Zugang zum System verschafft.
Wieviele MasterCard-Besitzer in Österreich betroffen lässt sich laut Europay Austria Sprecherin Angela Szivats derzeit noch nicht sagen. Zum Kreis der potentiellen Betrugsopfer würden aber nur Personen zählen, die bei jenen Händlern in den USA eingekauft haben, die über CardSystems Solutions abrechnen. In jedem Fall werde aber im Betrugsfall die Schadensumme durch Europay Austria ersetzt, erklärte Szivats.