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Der Sport ist auch schon mal besser dagestanden. Verdacht der Steuerhinterziehung bei deutschen Schiedsrichtern, die Verurteilung gegen Luciano Moggi wegen "Bildung einer kriminellen Vereinigung", der Hackerangriff Floyd Landis’ auf ein Anti-Doping-Labor und nun auch (erneut) der Verdacht gegen den Handball-Weltverbandspräsidenten Hassan Moustafa wegen Ungereimtheiten in der Vermarktung von Sportrechten. Ganz zu schweigen von den ständigen Fifa-iaden und immer wieder neuen Dopingfällen.
Das alles kann einem den Sport, der sich doch so sehr um sein Image als gesundheitsfördernde Lebensschule mit weltverbesserischem Auftrag bemüht, schon vermiesen. Welche Eltern wollen schon ihr Kind in etwas hineinstoßen, wo es sich entweder selbst seinen Körper zerstört oder aber in einem Sumpf aus Korruption und Freunderlwirtschaft versinkt?
Dabei ist die alte Binsenweisheit, wonach der Sport nicht schlechter ist als die Gesellschaft, in der er sich befindet, noch immer richtig. Er ist aber auch - zumindest, was das hochbezahlte Profitum angeht - um nichts besser. Dessen muss man sich eben bewusst sein. Seine höchsten Gremien in ihrem bis zur Unerträglichkeit ausgereizten missionarischen Selbstverständnis zuallererst.