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Gleich vorweg: Für den Namen kann er als Sohn seines Vaters nichts. Die Abkürzung "Hadschi" wirft zwar Fragen auf - etwa ob er gläubiger Muslim ist und nach Mekka auf die "Hadsch" pilgert -, aber zumindest ist er unverwechselbar: "Hadschi" Bankhofer, wie sein Vater bei Radio Wien tätig und Meister des belanglosen Interviews.
So begeistert er die Künstlerin Verena Rotterdam am Opernball mit dem über Radio verlautbarten Versprechen, nicht zu verraten, dass er sie beim Rauchen auf der Stiege erwischt hätte. Und weil das gar so lustig ist, lacht er gleich selbst kräftig über seinen Witz. Das tut er auch, wenn er sich aus der "Hölle", dem Wiener Gürtel zu Stoßzeit, meldet und entnervten Auto-Stauern als "Engerl" drei Wünsche entlocken will. Weil diese Frage selbst den Stauwütigsten zu blöd ist, beantwortet er sie selbst: "Weniger Autos, oder vielleicht bei Grün schneller wegfahren". - Vielleicht die Lösung all unserer Verkehrsprobleme?
Auch das Wortspiel liegt ihm im Mund: So "scharren" bei der Wiener Messe "500 Aussteller in den Startlöchern", steht Frau Lehner mit "stolzgeschwellter Brust neben dem Samowar", sind schwitzende Schneeschaufler "romantische Männer, die ihren Frauen helfen" oder werden Blumen in "Waggonen" angeliefert. Nur Richard Lugner zeigt, wer der wahre (Bau-)Meister ist: Auf Hadschis Frage, was in seiner Opernball-Loge los sei, sagte er: "Dauernd kummt aner eine und stört."