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Hahn entschärft Ausländer-Hürden

Von Heiner Boberski

Politik

Forscher sollen als Schlüsselkräfte gelten. | Studie zu Resultaten der Mediziner-Tests.


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Wien. Erleichterungen für Studenten und Forscher aus Nicht-EU-Ländern, die mit Wirtschafts- und Innenministerium abgesprochen seien, sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn in einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien zu. Ausländische Studenten, die glaubhaft, mit Bestätigung der jeweiligen Hochschule, einen mit einem Eingangstest verbundenen Studienplatz (vor allem an Kunst-Unis, Fachhochschulen, Medizin-Unis) anstreben, sollen eine "bedingte Zulassung" erhalten. Diese berechtigt vorerst drei (C-Visum) oder sechs Monate (D-Visum) zum Aufenthalt in Österreich.

Diese Studenten können nun ihr Testergebnis im Inland abwarten und müssen erst nach der Aufnahme Wohnung und Unterhalt nachweisen. Damit sieht Hahn zentrale Forderungen der Österreichischen Hochschülerschaft erfüllt.

Für Forscher aus Nicht-EU-Ländern soll es zu einer Ausnahmeregelung im Ausländerbeschäftigungsgesetz kommen: Forscher gelten dann als Schlüsselkräfte und kommen vereinfacht zu einem Daueraufenthaltsrecht, auch ihre Angehörigen erhalten Zugang zum Arbeitsmarkt. In Anlehnung an die Bologna-Architektur sollen künftig auch Dissertanten unter den Begriff Forscher fallen.

Wie Hahn hervorhob, hat sein Ressort als europaweit erstes Ministerium die bereits von Institutionen in 23 Ländern unterzeichnete "European Charter for Researchers", die attraktive Rahmenbedingungen für Forscher schaffen will, unterschrieben.

Zusätzlich 796.000 Euro, fast doppelt so viel wie im Vorjahr, erhalten Österreichs Universitäten heuer für Forschungsstipendien.

Hahn will die Ursachen für die bemerkenswert geringe Erfolgsquote von Frauen bei den bisherigen Eignungstests für das Medizinstudium (EMS) klären. Die Psychologin Christiane Spiel (Uni Wien) wurde mit einer entsprechenden Studie betraut. Bis Oktober sollten Ergebnisse vorliegen. Um die Mediziner-Ströme zu bündeln, strebt Hahn an, dass künftig die Mediziner-Tests in Österreich, Bayern und Baden-Württemberg am gleichen Tag stattfinden.