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Der Gasteiner Heilstollen blickt zurück auf ein halbes Jahrhundert Erfolgsgeschichte - Tausende von Gästen haben bis heute die Therapieeinrichtung besucht und positive Effekte für ihre Gesundheit erzielt. Diese erfreulichen Patientenerfahrungen konnten in den letzten Jahren auch wissenschaftlich bestätigt werden - moderne Forschungsreihen belegen mittlerweile eindrucksvoll die jahrzehntelangen Erfahrungen von Gästen und Kurärzten. Die Kombination von erhöhter Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit dem Kurmittel Radon bewirkt während einstündiger Liegekuren beeindruckende und lang anhaltende Therapieerfolge.
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Zu Römerzeiten war es das Gold, heute lockt der Gesundheitstourismus die Gäste ins Gasteiner Tal. Im Herzen von Österreich fanden Bergarbeiter zwar nicht die erwarteten ergiebigen Mengen des begehrten Edelmetalles, doch machten sie eine andere wundersame Entdeckung: Ihre rheumatischen Beschwerden verschwanden. Und Wissenschaftler bestätigten später dieses Phänomen.
Bei bis zu 41,5° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent registrierten Geologen und Geophysiker auch das Edelgas Radon, eine geringe Alphastrahlung. Dies interessierte wiederum besonders die herbeigeeilten Mediziner, denn niedrige Radonkonzentrationen in günstiger Kombination mit hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit können diverse chronische Krankheitsbilder sehr positiv beeinflussen. Auch die Bergleute waren überrascht: Entzündliche oder durch Verschleiß bedingte Gelenksprobleme, aber auch Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale und selbst Hauterkrankungen konnten kuriert werden.
"Tauerngold" Gesundheit
Schnell sprach sich dieses ganz andere "Tauerngold" herum. Seit den fünfziger Jahren kommen nun immer mehr Hilfesuchende aus nah und fern - und kommen oft Jahr für Jahr wieder. Von den ca. 10.000 Patienten pro Jahr im Gasteiner Heilstollen machen allein ein Drittel Patienten mit Morbus Bechterew, einer fortschreitenden Versteifung der Wirbelsäule, aus. Für diese Erkrankung ist der Gasteiner Heilstollen das Kurmittel der ersten Wahl. Ein Stollenzug fährt die Patienten 2,5 km weit ins Innere des Radhausberges in Böckstein. Die hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit verhindern, dass sich der Körper durch Verdunstung abkühlt, er wird überwärmt. So entsteht ein künstliches Fieber während des Aufenthaltes innerhalb des Therapiebereiches. Dies wiederum begünstigt im Körper die Radonaufnahme. Der kurzzeitige wohldosierte Reiz des Edelgases regt den Stoffwechsel der Zellen an, das Reparaturpotential wird erhöht und die Abwehrkraft gesteigert.
Bei gleichem Vorkommen des Heilmittels ermöglichen die unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsgrade in den insgesamt fünf verschiedenen Therapiestationen eine individuelle Anpassung der Behandlung an das jeweilige Krankheitsbild und an die Wärmeverträglichkeit der Patienten.
Medizinische Indikationen und Kuraufenthalte
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen (Morbus Bechterew, Chronische Polyarthritis, Degenerative, rheumatische Erkrankungen, Arthrose), Erkrankungen der Atemwege, Allergien, Chronische Schmerzen, Prävention. Für den Kuraufenthalt gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: der klassische Kurantrag führt zum Haus- oder Facharzt, der die Kurmaßnahmen verordnen kann. Bei Einreichung von ärztlicher Verordnung zusammen mit dem Kurantrag können die Krankenkassen den Kuraufenthalt in Gastein bewilligen, denn bedingt durch die großen medizinischen Erfolge ist der Gasteiner Heilstollen von österreichischen Krankenkassen anerkannt.
Sollte es zu keiner Kurgenehmigung durch den Sozialversicherungsträger kommen, gibt es als zweite Möglichkeit attraktive Pauschalangebote für Privatgäste.
Für die klassische Gasteiner Heilstollenkur sollten drei Wochen eingeplant werden, wobei jeden zweiten Tag eine Einfahrt in den Heilstollen vorgesehen ist.
Der Gasteiner Heilstollen ist eine Kuranstalt und ein privates Ambulatorium. Wohnmöglichkeiten im Stollenkurhaus gibt es daher keine. Unterkünfte jeder Kategorie stehen aber dem Kurgast im Gasteiner Tal zur Verfügung.
Informationen:
Gasteiner Heilstollen;
5645 Böckstein; Tel.: 0 64 34/ 37 53-0 (Fax -66), http://www.
gasteiner-heilstollen.com