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Hamilton, Ritter der traurigen Gestalt?

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Das packende Formel-1-WM-Finale von Abu Dhabi bewegt immer noch die Akteure und Sportfans weltweit. Nachdem der neue Weltmeister Max Verstappen mit goldenen Schuhen und der neu auflackierten Nummer 1 noch Reifentests in Hinblick auf die bereits Mitte März beginnende neue Saison absolvierte, richten sich die Schlaglichter nunmehr wieder auf die entthronten Silberpfeile. Denn bis Donnerstag hat Mercedes noch Zeit, den unmittelbar nach dem Sonntag-Rennen abgewiesenen Protest gegen den finalen Ausgang - Stichwort: Safety Car - zu beeinspruchen und so möglicherweise Lewis Hamilton per Anwaltshilfe zum achten Titel zu manövrieren.

Auffällig ist, dass die sonst nicht mundfaulen Aushängeschilder des Mercedes-Teams - Hamilton und Teamchef Toto Wolff - zur Gretchenfrage weiter eisern schweigen. Bis auf eine (persönliche) Gratulation von Wolff an Verstappen ist keine Äußerung des Wieners bekannt; auch Hamilton hat nach dem Rennen zwar (enttäuscht) gratuliert, aber konkrete Worte zu möglichen Fehlern von Rennchef Michael Masi tunlichst vermieden. Man kann davon ausgehen, dass beide nur noch Passagiere sind und die Entscheidungen längst von der Mercedes-Zentrale in Stuttgart diktiert werden.

Was angesichts des gigantischen Erfolgs der beiden schade ist - und vielleicht wäre sonst längst Tabula rasa gemacht worden. Denn immer mehr wird Mercedes so das Image des schlechten Verlierers umgehängt, verbunden mit ordentlichen Kratzern an der Marke. Hamilton wurde übrigens am Mittwoch von Prinz Charles zum Ritter geschlagen. Mercedes sollte ihn jetzt nicht zum Ritter von der traurigen Gestalt machen.