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Die flaue Wirtschaftslage schlägt sich auf die Expansionspläne der hierzulande agierenden Handels- und Dienstleistungsketten nieder. Einer RegioPlan-Studie zufolge hat jedes dritte Unternehmen die Ausbauaktivitäten heuer vorerst auf Eis gelegt.
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Besonders mittelgroße Unternehmen wollten weniger expandieren. Viele der großen internationalen Ketten zeigten sich von diesem Trend jedoch unbeeindruckt, so das Marktforschungsinstitut in einer Aussendung von Donnerstag. Dazu gehört die US-Kaffeehauskette Starbucks, die nach wie vor an ihren ehrgeizigen Expansionsplänen festhält, wonach 2002 in Wien jedes Monat ein neuer Standort eröffnet werden soll. Derzeit gebe es 5 Filialen in Wien, demnächst seien Eröffnungen auf der Landstraße sowie in der SCS in Vösendorf geplant, so eine Sprecherin zur "Wiener Zeitung".
Expansivste Branche in Österreich ist der Studie zufolge der Textilhandel mit 52 Unternehmen. Einer der "big player" dieser Sparte, die Bekleidungskette Hennes & Mauritz (H&M), machte auf Anfrage zu der Entwicklung der Standortzahlen keine Angaben. Einer Aussendung von Jänner dieses Jahres zufolge hatte die schwedische Kette Ende 2001 in Österreich 41 Filialen und plante für 2002 die Eröffnung von weiteren 4 Standorten.
Die Unterwäsche-Kette Palmers, von RegioPlan unter jene Unternehmen gereiht, die die Expansion vorerst zurück geschraubt hätten, sieht seine Position jedoch anders: Entgegen dem Trend expandiere Palmers auch heuer kräftig, betonte Pressesprecherin Anna Straberger gegenüber der "Wiener Zeitung". Das in Deutschland sehr erfolgreiche Shop-in-shop-Konzept werde zunehmend auch in Österreich verwirklicht. Der Plan für das laufende Jahr: mindestens zwei Shop-in-shops sowie fünf herkömmliche Filialen.
Weniger Neueröffnungen gibt es heuer bei der Ankerbrot AG, wie Vorstandschef Hans Müller bestätigt. Bisher hätte sich die Zahl der Filialen jährlich um etwa 10 erhöht. Heuer würden es aber nur 5 bis 6 sein, sagt Müller. Dies liege aber nicht am wirtschaftlichen Umfeld, sondern daran, dass "Ankerbrot nicht mehr die klassische Bäckerei am Eck" baue, sondern ein "Snack- und Coffee-Konzept" umsetze. Größere Standorte seien also gefragt, hochfrequentierte bevorzugt. "Standorte in Toplagen sind derzeit aber nicht so einfach zu bekommen, wenn wir welche angeboten bekommen, nehmen wir sie gerne", meint Müller.
Ein Wunsch, der sich laut RegioPlan-Studie bei vielen Unternehmen widerspiegelt: Bei den Standortpräferenzen rangieren Einkaufszentren mit 34% und innerstädtische Lagen mit 26% der Nennungen ganz oben.