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Handel lag 2003 im Minus

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

Was KonsumentInnen freut, begeistert HändlerInnen oft nur in Maßen - so etwa bei der Jagd nach den niedrigsten Preisen: "Im vergangenen Jahr hat es im Einzelhandel eine bisher kaum dagewesene Schnäppchenjagd gegeben, die für Händler nicht wünschenswert ist", nannte Erich Lemler, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer (WKÖ), einen Sündenbock für das unerfreuliche Jahr 2003 für den heimischen Einzelhandel.


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Der Umsatz lag zwar nominell um 0,4% über dem Wert von 2002 - real gesehen (bereinigt um die durchschnittliche Preissteigerungen von plus 0,9%) bedeute das jedoch ein Minus von 0,5%. Laut KMU (Klein- und Mittelbetriebe)-Forschung Austria betrug der Einzelhandelsumsatz somit 38,2 Mrd. Euro. Die Anzahl der kaufenden Kunden verringerte sich 2003 gegenüber 2002 um 1,7% - wobei im Süden und Osten Österreichs weniger gekauft worden ist als im Westen. "Das hat einerseits mit der Kaufkraft zu tun, andererseits mit der Entwicklung der Arbeitslosenrate", erklärt Peter Voithofer von der KMU-Forschung. Lemler meinte: "Auch der Fremdenverkehr spielt eine Rolle. Wenn es hier Zuwächse gibt, merkt das auch der Handel." Die größeren Geschäfte erwirtschafteten höhere Umsätze als die kleineren.

Nominell lagen Sportartikel und Spielwarenhandel vorn. Bei der realen Umsatzentwicklung führten der Spielwaren- sowie Radio-, Elektro-, EDV- inkl. Fotohandel. "Vor allem bei Digitalkameras gab es Preissenkungen, die zu mehr Umsatz führten", erläuterte Voithofer. Verlierer waren der Uhren- und Schmuck- sowie der Lederwarenhandel.

Bezüglich der liberalisierten Ladenöffnungszeiten sagte Lemler: "Wir haben das ja nicht vorangetrieben - wir waren die Getriebenen. Ich bin überzeugt, dass es auf einen längeren Einkaufstag pro Woche hinauslaufen wird."