Umsatz mit Kalaschnikow und Co. mehr als doppelt so hoch wie geschätzt.
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New York/Genf. Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Der Umsatz mit kleinen und leichten Waffen wie Panzerfäusten oder der Kalaschnikow ist deutlich höher als bisher angenommen. Im von der UNO in Auftrag gegebenen "Small Arms Survey 2012" bilanzierten Experten des Genfer Graduate Institutes ihre vierjährige Arbeit. Das Ergebnis: Mindestens 8,5 Milliarden Dollar - rund 6,8 Milliarden Euro - werden weltweit jährlich mit Kleinwaffen umgesetzt. Im Jahr 2006 hatte man das jährliche Handelsvolumen noch auf 4 Milliarden Dollar geschätzt - also auf weniger als die Hälfte des jetzigen Werts. Jan Eliasson, der Stellvertreter von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, sagte, dass pro Jahr mehr als eine halbe Million Menschen mit den Waffen getötet würden.
Ein Grund für das Plus sind Privatleute als Käufer: In den USA hätten die Bürger deutlich mehr Waffen gekauft als zuvor, hieß es in dem Papier. Ein zweiter Faktor seien die Konflikte im Irak und in Afghanistan, wo der Westen für seine dort stationierten Truppen Schusswaffen bestellt hätte. Die Gutachter räumten aber auch ein, dass die bessere Erfassung von Daten die Verkaufszahl in die Höhe schnellen ließ. In New York tagt noch bis zum 7. September eine UNO-Konferenz zum unerlaubten Handel mit Kleinwaffen. Ban erklärte, Ziel sei es, zu verhindern, dass "illegale Kleinwaffen in Krisengebiete und dort in die Hände von Warlords und Kriminellen geraten".
Ob das gelingt, bleibt abzuwarten: Schließlich ist in dem Bericht auch davon die Rede, dass ein Großteil des Handels undurchsichtig bleibt. "Während die staatliche Transparenz bei Kleinwaffentransfers nach und von Europa beziehungsweise Nordamerika relativ solide war, hinkt sie in Afrika, Asien und dem Mittleren Osten hinterher", sagte Eric Berman, der Direktor des Small Arms Survey. Der Bericht stellte außerdem fest, dass die Waffen von Warlords in Afghanistan, Somalia oder dem Irak meist älterer Bauart sind und aus Plünderungen stammen. Eine Ausnahme sei der hohe Prozentsatz an relativ neuen iranischen Waffen im Irak.