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Weihnachtsgeschäft lief für die Einzelhändler bisher verhalten - im Sporthandel sank der Umsatz wetterbedingt um neun Prozent.
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Wien. Die Plakate an den Schaufenstern sind in diesen Tagen nicht zu übersehen: Minus 20 Prozent auf das gesamte Sportartikel-Sortiment, 30 Prozent Rabatt auf Schuhe und Taschen - der Winter-Schlussverkauf hat bei vielen Händlern bereits voll eingesetzt. Mit zusätzlichen Umsätzen soll das vielfach maue Geschäftsjahr gerettet werden.
Besonders schlecht gelaufen ist das Weihnachtsgeschäft bisher für den Sportartikelhandel, dessen Umsätze nominell um neun Prozent zurückgingen - nicht zuletzt eine Folge des fehlenden Schnees. Insgesamt sanken die Umsätze in den ersten zwei Dezemberwochen im stationären Einzelhandel um zwei Prozent, die heimischen Onlineshops verzeichneten hingegen ein Plus von neun Prozent. Da diese aber nur fünf Prozent am Weihnachtsgeschäft ausmachen, bleibt ein Minus von 1,5 Prozent.
Gutschein ist Geschenk Nr. 1
Nach Branchen gab es nur bei Drogerien und Parfümerien ein Plus, wie eine Umfrage der KMU Forschung Austria unter 500 Einzelhandelsgeschäften und mehr als 100 Online-Shops mit Sitz in Österreich ergeben hat. Jutta Pemsel, Obfrau-Stellvertreterin der Handelssparte in der Wirtschaftskammer, erklärt diesen Umsatzanstieg damit, dass Kosmetikprodukte typische Geschenkartikel sind, die auch bei kleinem Budget "erschwinglich" seien. Erwartet wird ein Umsatz von 1,59 Milliarden Euro brutto im diesjährigen Weihnachtsgeschäft, nach einem Dezember-Mehrumsatz von 1,61 Milliarden Euro im Vorjahr.
Nicht erfasst in der Zwischenbilanz des Weihnachtsgeschäfts sind verkaufte Gutscheine - "das Weihnachtsgeschenk Nummer eins", so Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria. Ebenfalls nicht enthalten sind Bestellungen bei ausländischen Onlineshops wie Amazon und Zalando. Mehr als die Hälfte der Ausgaben in Onlineshops der Österreicher gehen ins Ausland. Mehr als zehn Prozent Zuwachs im Weihnachtsgeschäft verzeichnet beispielsweise die Unternehmensgruppe Unito mit ihren Marken Universal, Otto und Quelle.
Ein Grund, warum viele Präsente lieber im Internet besorgen, ist das Rückgaberecht, wenn ein Produkt nicht gefällt oder passt. Im stationären Handel gibt es hingegen keinen Rechtsanspruch auf einen Umtausch. Laut Handelssparten-Geschäftsführer René Tritscher sei dies nicht nötig: "Wir kommen auch ohne verpflichtendes Rücktrittsrecht gut aus."