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Wo Sacha Baron Cohen auftritt, zieht er eine Spur der Verwüstung nach sich. Die Liste jener Prominenter, die der als "Borat" bekannt gewordene Komiker schon hinters Licht geführt hat, ist legendär. Nach der Premiere des jüngsten Opus "Who is America" mussten sogar Politiker zurücktreten. Ein Senatskandidat erhob Klage.
Die Serie soll "unterschiedliche Individuen" ergründen, "von den Berüchtigten bis zu den Unbekannten des politischen und kulturellen Spektrums". So ist Ex-Verteidigungsminister Dick Cheney zu sehen, wie er ein Waterboarding-Kit signiert. Waterboarding ist eine grausame Foltertechnik, die nach 9/11 in US-Geheimdienstkreisen und in Guantanamo beliebt war.
Ein vom britischen Undercover-Komiker hinters Licht geführter US-Abgeordneter hat seinen Rücktritt erklärt, weil er in der Show rassistische Beschimpfungen gebrüllt und seinen Hintern entblößt hatte. Der auf falsche Identitäten spezialisierte Komiker hatte sich gegenüber dem republikanischen Südstaaten-Abgeordneten als israelischer Anti-Terrorismus-Experte ausgegeben und ein Selbstverteidigungstraining angeboten. Der Politiker sprach von einer "lächerlich hässlichen Episode".
Am Dienstag kommt die berüchtigte neue Serie ins ORF-Spätprogramm (22.35 Uhr, ORFeins). Gute Unterhaltung auf Kosten der amerikanischen Politik ist dabei wohl garantiert. Ob man sich so einen destruktiven Stunt auch in Österreich trauen würde, darf jedoch bezweifelt werden.