"Mobilfunkmarkt wird behäbig". | "Diskontsurfen" mit Wertkarte. | Wien. "Es war ein ruhiges Jahr". Josef Mayer, Geschäftsführer des Handy-Diskonters Yesss!, hat schon stürmischere Zeiten erlebt. Seit dem fulminanten Start am 1. April 2005 hat es die Tochter des drittgrößten österreichischen Mobilfunkers One auf 570.000 Kunden gebracht.
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Zielgruppe sind Kunden, die in erster Linie günstig telefonieren und SMS versenden wollen und auf zusätzliche Extras wie etwa subventionierte Handys verzichten. "Unsere Kunden haben eine sehr nüchterne Einstellung zum Handy", betont Mayer im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Da es bei Yesss! auch keine Beratung oder Shops gibt, kommt das Unternehmen mit 13 Mitarbeitern aus. Im ausgelagerten Call Center arbeiten 16 Personen.
Im Vertrieb setzt Yesss! auf die mehr als 400 Hofer-Filialen. Ladebons sind weiters in Trafiken, Postämtern und Tankstellen erhältlich. Die Kunden können ihr Guthaben auch via Internet oder beim Bankomaten aufladen.
Im Billigsegment tummeln sich hierzulande mittlerweile mehrere Anbieter. So schickten im Vorjahr Tele2 UTA "Champion" und die Mobilkom "Bob" ins Rennen. Mayer, der seit 1997 im Mobilfunkgeschäft tätig ist, ortet nun eine "gewisse Sättigung". Der äußerst wettbewerbsintensive österreichische Markt werde "behäbig".
Aufladen und lossurfen
Großes Potenzial steckt laut Mayer in den Datenkarten, mit denen man unterwegs online gehen kann. Die Nutzung sei in Österreich "gigantisch". Hierzulande gebe es auch die günstigsten Tarife, wohingegen Datenkarten in anderen Ländern noch ein reines Luxusprodukt seien, berichtet Mayer. Yesss! bietet seit kurzem mit dem Produkt "diskont-surfen" mobiles Breitband-Internet über eine Wertkarte ohne Vertragsbindung sowie ohne monatliche Fixkosten und Aktivierungsgebühr an. "Aufladen und lossurfen" lautet die Devise.
Einer Studie des schwedischen Marktforschungsinstituts Berg Insight zufolge werden bis Jahresende mehr als fünf Millionen Computer in Europa über Datenkarte oder USB-Modem mit dem Internet verbunden sein. Bis 2011 soll sich diese Zahl auf rund 30 Mio. versechsfachen.