Der 6. Mai 1829 gilt als Geburtstag des Akkordeons. Zur Geschichte des "Klaviers des kleinen Mannes", das in den letzten Jahren ein Revival erlebte.
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Da lag es plötzlich unter dem Weihnachtsbaum und schien mich anzulächeln: ein uraltes kleines Pianoakkordeon, Diskant- und Bassgehäuse in weißem Zelluloid, dazwischen ein Balg aus roter Pappe. "Hohner" war darauf zu lesen, darunter ein vergilbter Aufkleber mit dem Schriftzug "Radio Faulhaber, 1050 Wien".
Was für ein originelles Geschenk! Eine erste Orientierung im Internet ergab, dass dieses Modell etwa achtzig Jahre alt sein musste. Auch erfuhr ich, dass im sechsten Wiener Gemeindebezirk, im Haus Mariahilfer Straße Nr. 43, überhaupt zum ersten Mal ein Akkordeon das Licht der Welt erblickt hatte. Vorsichtig begann ich darauf zu spielen. Alles funktionierte tadellos, sogar die Stimmung war akzeptabel, einzig meine instrumentalen Fähigkeiten ließen zu wünschen übrig.
Besonders das Etikett interessierte mich: Wieso hatte seinerzeit ein Radiogeschäft Akkordeons verkauft oder repariert? Kam daher etwa die Bezeichnung "Faltenradio"? Ich begann, langsam in die kuriose und wechselhafte Geschichte dieses Instruments einzutauchen.
Am 6. Mai 1829 hatte der in Wien konzessionierte Klavier- und Orgelbauer Cyrill Demian seine Erfindung "Accordion" zum Patent angemeldet. Kurz darauf erhielt er ein kaiserliches Privilegium ". . . auf die Erfindung eines neuen Instrumentes . . . , welches die Form eines kleinen Kästchens hat, worin Federn auf Stahlplatten sammt einem Blasebalg angebracht sind, und zwar dergestalt, daß es bequem eingesteckt werden kann, daher Reisenden insbesondere erwünscht seyn muß." ("Wiener Zeitung", 10. 7. 1829).
Freischlagende Zungen
Demian hatte damit den Begriff geprägt, der sich im deutschen, englischen und französischen Sprachraum durchgesetzt hat, weshalb heutzutage der 6. Mai als Geburtstag des Akkordeons gilt. Doch Demian als dessen einzigen Urheber zu feiern, würde der historischen Entwicklung nicht ganz gerecht. Bereits vor ihm hatten Andere ganz wesentlich zur Entwicklung der Handzuginstrumente beigetragen, deren wichtigster Exponent das Akkordeon heute ist.
Ende des 18. Jahrhunderts erforschte in Kopenhagen der Physiker Christian Gottlieb Kratzenstein als Erster systematisch das Prinzip der Tonerzeugung mittels "freischlagender Zunge": Ein rechteckiger elastischer Metallstreifen wird an einem Ende auf einer Platte fixiert, während sein anderes Ende frei durch einen rechteckigen, knapp passenden Schlitz unterhalb der Metallzunge in die Platte schwingen kann. Um die Schwingung einzuleiten, wird Winddruck benötigt, danach schwingt die Zunge durch ihre Elastizität hinaus und hinein, solange der Luftstrom anhält. Dies führt zu Longitudinalwellen im Luftstrom, es entsteht der Ton. "Free-Reed"-Instrumente - so die internationale Bezeichnung - sind also Blasinstrumente!
1770 schrieb Kratzenstein zu diesem Thema eine wissenschaftliche Abhandlung, die ihm große Anerkennung verschaffte. Zarin Katharina II. hatte einen Wissenschaftspreis zur Erforschung der physikalischen Grundlagen menschlicher Sprache ausschreiben lassen. Kratzenstein verblüffte die russische Akademie in St. Petersburg, indem er eine von ihm erfundene "Sprachmaschine" vorführte, die mittels freischlagender Zungen und nachgeordneten variablen Resonanzräumen Vokale erzeugen und sogar "Mama" und "Papa" sagen konnte. Die Metallzunge übernahm dabei die Funktion der Stimmbänder, die Resonanzhöhlen ahmten die variable Geometrie des menschlichen Mund-Nase-Rachen-Raums nach. Kratzenstein gewann den begehrten Preis.
Bald darauf begann man vielerorts in Europa mit frei schwingenden Metallzungen zur Tonerzeugung zu experimentieren, es entstanden einfache Instrumente: die Mundäoline, aus der sich die Mundharmonika entwickelte, die Handäoline von C. F. Buschmann, die Physharmonica (Anton Haeckel, Wien, 1818), und die fast zeitgleich mit Demians Wiener Erfindung in London patentierte English Concertina, ein technisch viel ausgereifteres Instrument, mit dem auch anspruchsvolle Musik gespielt werden konnte, entwickelt vom Physiker Charles Wheatstone.
Mini-Begleitorchester
Das Accordion war hingegen eindeutig für den musikalischen Laien gemacht. Beim Drücken einer einzigen Taste erklang ein ganzer Akkord, der noch dazu beim Ziehen und Drücken des Balgs zwischen Tonika und Dominante wechselte, man konnte also beim Spielen kaum etwas falsch machen. Ein überaus praktisches Prinzip, um sich selbst beim Singen einfacher Melodien oder auch andere Instrumente zu begleiten.
Ungeachtet der eingeschränkten musikalischen Möglichkeiten verkauften sich die Akkordeons ab Mitte des 19. Jahrhunderts wie die warmen Semmeln; allerdings nicht an Profis oder musikalisch gebildete Konzertbesucher, sondern an Dilettanten. Genauso wie beim Kauf eines Kofferradios hundert Jahre später waren keine musikalischen Grundkenntnisse nötig. Ein Akkordeon war leicht und transportabel, musste nicht gestimmt werden, und spielte laut genug, um bei der Tanzmusik eine ganze Gruppe Musiker zu ersetzen.
Man stelle sich dessen Anziehungskraft auf die Zeitgenossen des Biedermeier vor, als sämtliche Tonträger und Musikmedien noch unbekannt waren und Musik nur dann erklang, wenn sie entweder selbst gesungen oder gespielt, beim Konzert oder in der Kirche von hauptberuflichen Musikern interpretiert, oder durch mechanische Musikautomaten wie Spieluhren, Orchestrions oder Drehorgeln erzeugt wurde. Plötzlich konnte jedermann - quasi mit einem "Mini-Begleitorchester" - die eigene Musik produzieren!
"Die Entwicklung der Handzuginstrumente verlief absolut anarchisch", sagt Wolfram Märzendorfer, Leiter des Harmonikazentrums Graz. "Während sich bei den traditionellen Orchesterinstrumenten und auch beim Klavierbau durch die akademische Lehre ein Normierungsprozess einstellte, entwickelte sich der Harmonikabau von unten nach oben. Völlig verschiedene Spielsysteme - gleichtönig versus wechseltönig, chromatisch versus diatonisch, Knöpfe versus Tasten -, die verschiedensten Ausführungen und Griffsysteme machten sich breit. Weder die Anzahl der Tasten oder Knöpfe, deren Breite oder Abstände, oder sonst etwas am Instrument war normiert."
Es entstanden teilweise parallel verschiedenste Bauformen: wechseltönige Instrumente (Steirische Harmonika, Deutsche Konzertina, Bandoneon), gleichtönige (Knopf- und Tastenakkordeon, englische Concertina) und auch noch Hybride, bei denen die eine Hälfte wechseltönig, die andere gleichtönig funktioniert, wie das Schwyzerörgeli oder die Wiener Schrammelharmonika.
Akkordeon-Boom
Die frühen Zentren des Harmonikabaus waren Wien, Paris und der deutsche "Musikwinkel" im Dreiländereck zwischen Bayern, Sachsen und Tschechien. Ab ca. 1850 erlangte Oberitalien in der Produktion immer größere Bedeutung. Paolo Soprani gründete 1863 die erste halbindustrielle Fertigung in Castelfidardo, einem kleinen Dorf in der Nähe von Ancona, das heute zur Gänze von der Akkordeonherstellung lebt und weltweit wichtigster Produktionsstandort ist.
Auch im übrigen Europa entstanden in rascher Folge Erzeugerbetriebe, die frühe Akkordeons in verschiedenen Varianten und in zum Teil hoher künstlerischer Qualität herstellten. Nach 1900 entwickelte sich dann die Firma Hohner in Trossingen, unweit von Stuttgart, zum weltweit größten Hersteller. Hohner hatte erst mit der Produktion von Mundharmonikas begonnen und reüssierte durch geschickte Firmenpolitik bis zur großen Krise des Instruments, die ab 1960 begann.
Im 19. Jahrhundert verließen in drei großen Emigrationswellen etwa fünfeinhalb Millionen Menschen ihre Heimat Europa. Die Triebkräfte: Bevölkerungsexplosion, Hunger, Missernten, politische Repression und die Hoffnung auf ein besseres Leben anderswo. Hauptziele des großen Exodus waren Nord- und Südamerika. Die meisten Emigranten mussten ihre letzten Reserven zusammenkratzen, um ihre Reise zu finanzieren und hatten vermutlich erst einmal andere Sorgen, als ihre Handharmonikas mitzunehmen.
Aber nachdem in den neuen Ländern die existenziellen Bedürfnisse gestillt waren, stellte sich Heimweh ein. Briefe an die zu Hause gebliebene Verwandtschaft mit der Bitte, Harmonikas zu schicken, zeugen davon, dass das Akkordeon ein starkes emotionales Bindeglied zur alten Heimat war. Bald langten auch bei den europäischen Herstellern die ersten Bestellungen aus Übersee ein. In Nord- und Südamerika wie auch in Südostasien und im pazifischen Raum wurden sogar Handelsagenten für Handzuginstrumente aktiv.
Über ein weltweites Netz wurden die Akkordeons vorwiegend deutscher und italienischer Provenienz verkauft. Wichtigster Exportmarkt war Lateinamerika, aber auch die europäischen Kolonien in Afrika, China, im pazifischen Raum und in der Karibik waren Exportziele. Gemeinsam mit Gitarre und Mundharmonika kann das Akkordeon als erstes globales Popinstrument gelten, wie Christoph Wagner in seinem Buch "Das Akkordeon oder die Erfindung der populären Musik" überzeugend schildert.
Stilistisch verschmolz die Musik der Emigranten aus verschiedensten Ländern. Die Volksmusik in den neuen Heimatländern entwickelte sich dabei in verschiedenste Richtungen, vom argentinischen Tango über Zydeco und Cajon in den amerikanischen Südstaaten bis zur amerikanisierten Polka des "German Belt" im amerikanischen Mittelwesten.
Demians Konzept war es, mit dem "Akkordion" eine spieltechnisch leichte Akkordbegleitung zu ermöglichen. Eine Hand drückte die Tasten, die andere zog den Balg. Verbesserte Bauformen wiesen bald zwei Manuale auf, die Begleitautomatik wanderte konstruktiv auf die (linke) Bassseite des Instruments, die rechte (Diskant-)Seite baute man mit Einzeltonmanualen in Form von Knöpfen oder später auch Tasten.
Begleitautomatik
Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Oberitalien eine besonders ausgereifte Form der Begleitautomatik erfunden, nach seinem Ursprungsort Stradella-Bass genannt. Sie war logisch aufgebaut, leicht zu erlernen und setzte sich rasch durch. Noch immer wird die breite Masse der Akkordeons in dieser Version gebaut. Die schnellen Fortschritte vieler Amateure, die sich damit problemlos selbst begleiten konnten, garantierten einen florierenden Absatz.
Doch es gibt dabei auch einen gravierenden Nachteil: Die Mechanik spricht immer nur dieselben elf Halbtöne an, die innerhalb einer großen Septime liegen. Automatisch werden die Dreiklänge entweder als Grundakkord oder als dessen Umkehrungen ausgeführt, ohne dass der Spieler darauf einen Einfluss hat. Eine dezidierte Stimmführung nach den Regeln der Kompositionslehre ist damit nicht möglich. Einzelbasslinien, wie sie in der ernsten Musik kompositorisch vorgegeben sind, können zwar gespielt werden, doch durch den sogenannten "Oktavknick" springt bei Ausführung der Ton eine Oktave nach oben oder nach unten, sobald die Linie die von der Automatik vorgegebenen elf Halbtöne überschreitet. Für Tanzmusik sehr praktisch, aber für Brahms oder Schönbergs Kompositionen eine unvorstellbare Einschränkung!
Erbitterte Gegner
Die Produzenten erkannten zwar das Problem, dachten aber bei hervorragenden Absatzzahlen nicht daran, das Instrument technisch umzumodeln oder weiter zu entwickeln. Erst nach 1960 wurden erstmals in Skandinavien in größeren Stückzahlen Akkordeons mit Einzeltonmanual im Bass gebaut, wo der gebräuchliche Stradellabass entweder mit zusätzlichen Knopfreihen oder durch eine Umschaltmechanik (Konverter) erweitert wurde.
Erst damit war eine echte polyphone Spielweise möglich. Ein anderes Konzept sind "Freebass"-Instrumente, bei denen von vorne herein auf die Bassautomatik zugunsten von Einzeltönen verzichtet wird.
Die Urkonzeption des Instruments als einfaches "musikalisches Spielzeug" sollte sich auf die Rezeption und soziologische Verortung des Instruments nachteilig auswirken. Von Anfang an hatten die Handharmonikas in der etablierten Musikwelt erbitterte Gegner, wobei die Vehemenz der Ablehnung weit über die eigentliche soziologische und musikalische Bedeutung hinausging.
Eduard Hanslick, bedeutender Musikkritiker in Wien, verließ 1862 empört eine Präsentation von Handzuginstrumenten in London und schrieb danach: "Fühlst du . . . die eisige böse Zugluft aus den Bälgen der Harmonikas? Genug, Genug!" Noch in Nachkriegsjahren lehnte Theodor W. Adorno das Akkordeon als völlig ungeeignet für die musikalische Bildung der Jugend ab.
Dies lässt sich nur teilweise mit dessen bauartbedingten Einschränkungen erklären. Ebenso ausschlaggebend war die soziale Geschichte des Akkordeons als Instrument des Arbeiterproletariats und der "kleinen Leute", jedenfalls musikalischer Dilettanten. Während mit der "Quetschn" auf der Straße gängige Gassenhauer nachgespielt wurden, leistete sich, wer zum Establishment gehören wollte, ein Klavier.
In die ernste Musik der Konzertsäle fand das Instrument bis in die Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts kaum Einlass, es blieb das "Klavier des kleinen Mannes", wovon die vielen soziologisch durchaus treffenden Bezeichnungen wie Maurerklavier, Schifferklavier, Wanznpresse, Faltenradio etc. zeugen.
Für die Hersteller - die ursprünglich meist keine Instrumentenbauer, sondern Uhrmacher, Spieluhrenproduzenten oder Möbeltischler waren (Demian war eher die Ausnahme) - war der kommerzielle Erfolg vorrangig. Und doch hätten sie das Instrument natürlich gerne auch in den großen Konzertsälen etabliert. Immer wieder wurden Kompositionsaufträge vergeben. So wandte sich Ernst Hohner, bedeutendster Harmonikaproduzent seiner Zeit, in den 30er Jahren mit einem gut dotierten Kompositionsauftrag für Akkordeonmusik an Paul Hindemith. Es half nichts. Dieser wie auch viele andere Komponisten sträubten sich beharrlich. Das Instrument blieb im musikalischen Establishment ein unterschätzter Außenseiter.
Dies begann sich ab etwa 1960 mit der technologischen Umsetzung von Einzeltonbässen zu ändern. Damit war es nun möglich, für andere Instrumente geschriebene Konzertliteratur von Bach bis Cage einwandfrei zu interpretieren, es öffneten sich langsam Konzertsäle wie auch Musikhochschulen für die Akkordeonisten.
Trotz der technischen Weiterentwicklung brachen die Absatzzahlen weltweit ein. Im Rock-’n’-Roll-Fieber der Sechzigerjahre war das Akkordeon im Bereich der Unterhaltungsmusik komplett abgemeldet, ein Schlag, von dem sich das Instrument in puncto Popularität bis dato nie mehr erholt hat. Zudem kamen neue elektromechanische und elektronische Instrumente auf: Wer einst als Akkordeonist zum Tanz aufspielte, wechselte früher oder später zum Keyboard, das ganz andere klangliche und technische Möglichkeiten bot.
Doch seit den Achtzigern erlebt das Instrument, das noch in den "Roaring Sixties" als Inkarnation des Überkommenen totgesagt wurde, auf den Konzertbühnen ein überraschendes Revival, was der Erfolg internationaler Festivals - nicht zuletzt des hochkarätig besetzten Wiener Akkordeonfestivals - beweist.
Aus dem kleinen Musikspielzeug von 1829 wurde in seiner heutigen "akademischen" Ausführung ein großes, bis zu 15 kg schweres Instrument. Ein modernes Konzertakkordeon enthält bis zu fünfhundert einzelne Stimmzungen in seinem Inneren. Die metallischen Innereien bedingen das hohe Gewicht, machen das Instrument teuer in der Herstellung und aufwendig zu stimmen.
Im Gegensatz zum Klavier, das relativ einfach mittels Stimmschlüssel zu stimmen ist, in dem die Saiten nachgespannt oder gelockert werden, müssen die Stimmzungen des Akkordeons durch Feilen der einzelnen Metallstreifen gestimmt werden, ein diffiziler und aufwendiger Vorgang, den überdies nur mehr wenige Experten beherrschen.
Atmendes Instrument
Heute können die Produzenten auf die Absatzzahlen von dazumal nur wehmütig zurückblicken. Und doch beweist das Akkordeon Stehvermögen: Es hat aktuell sowohl in der zeitgenössischen ernsten Musik als auch in der Unterhaltungsmusik, an den Musikhochschulen wie auch in der Volksmusik und auch im Jazz seinen Platz, wenngleich nicht immer in der ersten Reihe. Vor allem die Verbindung von "World Music" und Jazz inspiriert eine neue Generation von Interpreten: Richard Galliano, Klaus Paier, Ksenija Sidorova, Otto Lechner, Richard Peirani, Christian Bakanic, Jean-Louis Matinier, Aydar Gaynullin und viele andere glänzen im Rahmen des globalen Konzertbetriebs und sind von solistischen Einsätzen bei den Londoner "Proms" bis hin zu den großen Jazzfestivals weltweit gefragt.
Von seiner erstmaligen Vorstellung im Jahr 1829 bis heute war es für das Akkordeon wahrlich "a long and winding road". Neben seiner "akademischen" Ausführung existiert es weiterhin weltweit in vielen Ausprägungen, vom Schwyzerörgeli bis zum Bandoneon. In der genuinen Volksmusik und zunehmend auch im Pop gedeiht es in Form seiner diatonischen Cousine, der steirischen Harmonika sowieso prächtig, nicht zuletzt dank Andreas Gabalier und Florian Silbereisen. Vom Balkan bis zu den skandinavischen und alpinen musikalischen Biotopen lebt das Akkordeon. Vielleicht wohnt doch eine Seele in diesem "Maurerklavier"? Immerhin ist es ein Instrument, das atmet!
Michael Mandak ist seit 1994 niedergelassener Facharzt für Innere Medizin in Graz. Er studierte Humanmedizin und klassisches Saxophon. Neben seiner medizinischen Tätigkeit ist er Musiker (Gesang, Querflöte, Saxophon, Akkordeon, Klavier), Kabarettist und freiberuflicher Autor.