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Für Volvo soll das Zusammengehen mit Renault endlich ein Erfolgsergebnis auf dem internationalen Fusionskarussell bringen. Zum vierten Mal versuchen die schwedischen Autobauer, sich mit einem internationalen Partner zusammenzutun und hoffen, dass sie nicht das dritte Fiasko erleben.
Nach dem Scheitern des ersten Fusions-Anlaufs mit Renault 1993 und vor allem nach dem Verbot der EU-Kommission, den schwedischen Konkurrenten Scania zu übernehmen, steht Volvo-Vorstandschef Leif Johansson unter Erfolgsdruck. Dass sich die seit gut einem Jahr nur noch bei Lkw und Bussen engagierten Skandinavier jetzt mit Renault auf den zweiten Weltmarkt-Platz setzen, gilt in der Konzernzentrale als gute Nachricht - ebenso, wie dass der Einstieg von Renault mit 15% vorerst Schutz davor bietet, dass die Schweden komplett geschluckt werden. Johansson musste selbst zugeben, dass Volvo durchaus ganz von einem der weltweit Großen übernommen hätte werden können.
Erste Äußerungen von Volvo-Großaktionären deuteten auf positive Reaktionen auf den Renault-Deal. "Wir sind einfach gezwungen, unsere industrielle Basis international zu verstärken, um konkurrenzfähig zu bleiben. Und das geht auf lange Sicht mit Renault", meinte der Betriebsratsvorsitzende Olle Ludvigsson.
Überall schwingt aber auch ein bisschen Wehmut mit, dass die mit Volvos Gründung 1924 begonnene Geschichte Schwedens als eigenständige Auto-Nation unwiderruflich zu Ende geht.
Das Göteborger Unternehmen mit noch 53.600 Beschäftigten verkaufte 1999 weltweit 85.090 Lastwagen und 9.500 Busse sowie Schiffsmotoren und Baumaschinen. Der Ertrag der Nutzfahrzeugsparte lag bei 6,6 Mrd. Kronen (801 Mill. Euro/11,02 Mrd. Schilling). Der Umsatz stieg (ohne Pkw) im Vorjahr um 9% auf 125 Mrd. Kronen.