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Es sind verstörende Videos, die von den Vorfällen an der HTL Ottakring an die Öffentlichkeit gelangt sind. Sie zeigen, wie ein Lehrer im Unterricht angegriffen, von Schülern in Bedrohungsabsicht eingekreist und durch Dominanzgesten nonverbal und auch körperlich bedroht wird. Höhepunkt ist ein am Wochenende bekannt gewordenes Video, in dem der Lehrer einen Schüler, der sich im bedrohlich nähert, anspuckt - woraufhin dieser ihn gegen die Tafel stößt. Obwohl der Ton nicht immer hörbar ist, scheint klar: In diesen Klassen herrschen Chaos und ein Klima von Hass, Angst und Drohungen. Von geregeltem Unterricht an einer Höheren Schule kann hier keine Rede mehr sein. Und das offenbar seit längerer Zeit - folgenlos. Was bei der Debatte übersehen wird, ist das Faktum, dass diese Videos überhaupt existieren. Sie zeigen, dass es einigen Schülern darum ging, die Angriffe auf den Lehrer zu filmen und diese im Internet zu veröffentlichen -als ultimative Demütigung vor der ganzen Schule. "Happy Slapping" nennt man das Phänomen, dem die Schulen seit einigen Jahren gegenüberstehen. Solche Videos entstehen nicht im Affekt, durch Zufall oder weil etwas plötzlich eskaliert - "Happy Slapping" ist ein geplanter Angriff. Wohlgemerkt an einer Höheren Schule - Jahre nach Absolvierung der Schulpflicht!
Es wäre aus präventiven Gründen wichtig, ein Exempel zu statuieren und auch jene zu belangen, die die Videos gedreht und veröffentlicht haben. Auch sie haben sich schuldig gemacht.