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Harmlos nur durch Impfung

Von Christa Karas

Wissen

Ärzte sprechen vom schlimmsten Ausbruch der letzten 30 Jahre: Die seit Monaten in Italien grassierende Masern-Epidemie hat bisher zumindest drei Kleinkinder getötet, ein 22-Jähriger liegt im Koma und in zahlreichen weiteren Fällen ist es zu Komplikationen gekommen. Betroffen ist vor allem die Gegend um Neapel, wo bisher 15.000 Fälle registriert wurden.


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Schon beim Ausbruch der Epidemie in Italien und Deutschland hatten Österreichs Kinder- und Jugendfachärzte an alle Eltern appelliert, die für Kinder kostenlose Schutzimpfung gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR) in Anspruch zu nehmen. Sollte der Familienurlaub nach Italien gehen, wäre es jetzt höchste Zeit dafür.

Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und Vorsitzender des Impfausschusses, empfiehlt dringend allen Eltern, die Impfdokumente ihrer Kinder zu prüfen und das für Kinder kostenfreie Angebot der MMR-Impfung wahrzunehmen (Erwachsene bezahlen für Impfstoff und Arzthonorar ingesamt 34,15 Euro).

Den besten Schutz bietet die zweimalige MMR-Impfung (ab dem 14. Lebensmonat bzw. im 7. Lebensjahr), eine Schutzwirkung tritt indessen bereits sieben Tage nach der Impfung ein. Deshalb kann sie auch als sogenannte Expositionsimpfung (bis zu 72 Stunden) nach einem Kontakt mit einem Masern-Erkrankten eingesetzt beziehungsweise im Versäumnisfall (auch bei Erwachsenen) nachgeholt werden.

Experten wie DDr. Wolfgang Maurer von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Wien wissen, dass auch Österreich eine Epidemie drohen könnte: "Geschätzte 15 Prozent jedes Jahrgangs sind nicht oder nicht ausreichend gegen Masern geimpft, das ist eindeutig zu wenig." Nur eine höhere Durchimpfungsrate wie in Schweden und den USA könne die Masern eindämmen.

Wiens Gesundheitsstadträtin Dr. Elisabeth Pittermann: "Masern sind eine absolut gefährliche Kinderkrankheit und, weltweit betrachtet, noch immer eine Haupttodesursache im Kindesalter." Die Komplikationsrate, etwa durch Lungen- und Mittelohrentzündung, liege bei rund 20 Prozent. Auch die Krankheit selbst sei für Kinder quälend und belastend, da sie ihr Immunsystem erheblich schwächt: "Fieber, Schnupfen, Schluckbeschwerden, Bindehautentzündung, Husten und Ausschlag kennzeichnen den Krankheitsverlauf."

Auch sie plädiert entschieden für die Impfung (durch die Fachärzte, Kinderambulatorien oder Bezirksgesundheitsämter) und kritisiert den immer noch weit verbreiteten Irrglauben, dass der Ausbruch der Infektion für das Immunsystem gesünder als die Impfung sei. "Die Impfung erspart den Kindern viel Leid, die Impfstoffe sind effzient und gut verträglich", so Pittermann.