)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 12 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mitten in der Diskussion über Rassismus auf und neben dem Fußballplatz sorgte am Mittwoch eine Mitteilung für Aufregung: Gemäß einem Fifa-Urteil müssen Ungarn und Bulgarien wegen rassistischer Vorfälle ihre nächsten Heimspiele in der WM-Qualifikation vor leeren Rängen austragen.
Zudem setzte es eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Schweizer Franken (33.206 Euro). Zumindest Ungarn, das wie Bulgarien derzeit aussichtsreich auf Platz zwei in der Gruppe liegt, will das Urteil anfechten.
Die Begründung ist durchaus pikant: Da die antisemitischen Äußerungen zum einen bei einem Freundschaftsspiel (gegen Israel) und zum anderen "von einer Minderheit" gesetzt worden seien, sei das Urteil "übermäßig hart und unfair", meinen die Funktionäre aus Budapest.
Und beweisen damit eindrucksvoll, dass sie das Grundproblem nicht erkannt haben. So sehr der Platz-Abtritt des farbigen Milan-Stars Kevin Prince Boateng nach rassistischen Beschimpfungen derzeit Staub aufwirbelt, bekämpfen lässt sich das Übel nur mit harten Strafen - die es genau dann sind, wenn sie als unfair erachtet werden.